Chris Dercon wirbt für Leihgabe von Da Vincis «Salvator Mundi» an den Louvre
Der Chef der französischen Kultureinrichtung Rmn Grand Palais, Chris Dercon, wirbt dafür, das teuerste Gemälde der Welt erstmals seit zwei Jahren wieder öffentlich auszustellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Chef französischer Museen: Öffentlichkeit sollte teuerstes Bild der Welt sehen.
Seines Wissens habe das Pariser Louvre-Museum dem Besitzer des Da-Vinci-Gemäldes «Salvator Mundi» dazu ein Angebot unterbreitet, sagte der frühere Intendant der Berliner Volksbühne am Donnerstag beim internationalen Investmentforum Future Investment Initiative (FII) in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad.
Das Gemälde von Leonardo da Vinci war im November 2017 bei Christie's für 450 Millionen Dollar (405 Millionen Euro) versteigert worden und wurde seitdem nicht mehr öffentlich gezeigt. Es wird vermutet, dass der saudiarabische Prinz Badr bin Abdullah es im Auftrag von Saudi-Arabiens Kronprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman erwarb. Riad hat sich nie zu diesen Spekulationen geäussert.
Im Louvre wurde vergangene Woche eine grosse Da-Vinci-Ausstellung eröffnet und die Organisatoren hatten nicht ausgeschlossen, dass kurzfristig auch «Salvator Mundi» zu sehen sein wird. Das weltbekannte Pariser Museum gab aber keine Stellungnahme dazu ab, ob es tatsächlich ein Angebot für eine Leihgabe des Bildes unterbreitet hat.
Dercon, der die Vereinigung der Nationalmuseen und des Grand Palais des Champs-Élysées (Rmn Grand Palais) leitet, sagte in Riad, er habe «allen Grund anzunehmen», dass die Direktoren und Kuratoren des Louvre dazu «ein Angebot an den oder die Besitzer» unterbreitet hätten. «Es gibt noch eine Möglichkeit, dieses Werk nicht nur mit Spezialisten, sondern auch mit der Öffentlichkeit zu teilen.»
«Die Türen sind noch offen», betonte Dercon. Eine Leihgabe des Christus-Bildes an den Louvre wäre aus seiner Sicht «eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten».
Für Dercon geht es in der Angelegenheit um prinzipielle Fragen im Umgang mit Kunst. «Beim Besitz von Kulturgütern geht es nicht nur um Materialien oder Objekte oder Geld oder Finanzierung», sagte er. «Wahren Kulturbesitz muss man sich verdienen und dabei geht es ums Teilen.»