Corona-Krisenstab in Iran möchte Bussgelder einführen

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Iran plant, Bussgelder für Verstösse gegen die Corona-Regeln einzuführen Die Fallzahlen im Land steigen wieder drastisch an.

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Eine Frau trägt beim Spazieren einen Mundschutz gegen das Coronavirus. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der iranische Corona-Krisenstab plant die Einführung von Bussgeldern.
  • Wer gegen Corona-Regeln verstösst, soll eine Geldstrafe erhalten.

Der iranische Corona-Krisenstab plant die Einführung von Bussgeldern für Verstösse gegen die Corona-Vorschriften - vor allem für Menschen, die sich weigern, Schutzmasken zu tragen. «In mehreren Ländern gibt es bereits einen Corona-Bussgeldkatalog, der sich auch als effektiv erwiesen hat», sagte Vizeminister Iradsch Harirchi nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna am Dienstag.

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Kinder mit Gesichtsmasken gehen mit ihrer Mutter in Teheran eine Strasse entlang. - dpa

Daher werde das Gesundheitsministerium diese Initiative des Krisenstabs gutheissen. Es sei nicht hinnehmbar, dass einige Bürger trotz steigender Fallzahlen immer noch keine Maske trügen und so die Gesundheit ihrer Mitbürger gefährdeten, sagte der Vizeminister weiter.

Corona-Infektionen steigen drastisch

Im Iran ist nach den von Präsident Hassan Ruhani eingeführten Lockerungen die Zahl der Corona-Todesfälle und Neuinfektionen in den vergangenen Wochen drastisch gestiegen. Ruhani spricht sogar von der «zweiten Welle». Seit Ende Juli sterben im Iran jeden Tag im Schnitt mehr als 200 Menschen nach einer Corona-Infektion.

Iran Coronavirus
Eine Frau mit Schutzmaske geht auf einer Strasse. - dpa

Wegen der hohen Zahl der Neuinfektionen pro Tag - am Dienstag waren es mehr als 2700 - warnte die Ärztekammer des Landes vor einem Mangel an Ärzten und Pflegern. Die Gesamtzahl der Toten liegt aktuell bei 17 617, die der nachgewiesenen Infektionen bei 314 786, so das Gesundheitsministerium am Dienstag der Nachrichtenagentur Irna zufolge.

Für hitzige Diskussionen sorgt im Land weiterhin die Frage, ob die für schiitische Muslime sehr wichtigen Aschura-Trauerfeiern Ende August in der derzeit kritischen Corona-Phase veranstaltet werden sollen oder nicht. Bei Aschura-Feiern, die an die Ermordung des dritten schiitischen Imams Hussein im Jahr 680 erinnern, versammeln sich immer wieder riesige Menschenmassen. Solche Ansammlungen würden nach Einschätzung von Gesundheitsexperten definitiv zu vielen neuen Neuinfektionen und auch zu Toten führen.

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