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Corona-Tarifpaket: Bahn und EVG in wichtigen Punkten einig

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Bolivien,

Moderate Lohnsteigerungen, keine betriebsbedingten Kündigungen: Bei ihren Tarifverhandlungen haben die Bahn und die Gewerkschaft EVG in Kernfragen Fortschritte erzielt. Für die Arbeitnehmerseite sind aber noch Themen zu klären.

Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft EVG haben sich in ihren Tarifverhandlungen im Zuge der Corona-Krise in wichtigen Punkten verständigt. Foto: Armin Weigel/dpa
Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft EVG haben sich in ihren Tarifverhandlungen im Zuge der Corona-Krise in wichtigen Punkten verständigt. Foto: Armin Weigel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sind sich bei den Tarifverhandlungen in wichtigen Punkten einig.

Dazu zählt aus Sicht der Deutschen Bahn, dass die Löhne zum 1. Januar 2022 in Höhe des Inflationsausgleichs zwischen mindestens 0,5 und maximal 1,5 Prozent steigen sollen.

«Ermittelt werden soll die Höhe im Laufe der Jahre 2020/2021», teilte der Konzern mit. Zudem sei eine Laufzeit von 24 Monaten bis Ende 2023 vorgesehen. Betriebsbedingte Kündigungen als Folge der Corona-Krise sollen ausgeschlossen werden. Die Bahn sprach am Freitag von deutlichen Fortschritten.

Auch aus Sicht der EVG ist in zahlreichen Fragen Übereinstimmung erzielt worden, es seien allerdings noch «wesentliche Themen» offen. Über die Annahme des Verhandlungsstandes entscheiden die Gremien der EVG in der kommenden Woche, wie die Gewerkschaft mitteilte.

Die EVG fordert in den Verhandlungen etwa weiterhin ein Bekenntnis der Bahn, möglichst viele Arbeiten im Unternehmen zu halten und Prozesse und Dienstleistungen nicht an Drittanbieter auszulagern. Ausserdem sei ein wichtiger Punkt, dass die vom Bund zugesagten Gelder für die Bewältigung der Corona-Schäden auch tatsächlich fliessen. «Das muss sich als aufschiebende Bedingung im Tarifpaket wiederfinden», teilte die EVG mit.

Zudem fordert die Gewerkschaft einen weiterhin stetigen Beschäftigungsaufbau. Im Mai hatten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der Vorstand der bundeseigenen DB AG, die EVG und der Konzernbetriebsrat im «Bündnis für unsere Bahn» vereinbart, es solle keinen Stellenabbau geben und auch kein Ende der laufenden Einstellungsoffensive. Allein in diesem Jahr will die Bahn 25.000 neue Mitarbeiter einstellen. Für rund 21.000 wurde der Bahn zufolge bereits eine Jobzusage ausgesprochen.

Bei den Tarifverhandlungen geht es darum, wie sich dennoch Personalkosten senken lassen. Der Konzern hat mit hohen Verlusten zu kämpfen. In der Corona-Krise waren die Fahrgastzahlen eingebrochen. Hinzu kommen Schwierigkeiten im Güterverkehr und im Auslandsgeschäft. EVG und die DB AG hatten ihre eigentlich für das Frühjahr 2021 vorgesehenen Tarifverhandlungen daher vorgezogen.

Als ein Teil der Sparmassnahmen können die moderaten Lohnerhöhungen verstanden werden. Ohne die Corona-Krise hätten die Forderungen der Gewerkschaft diesbezüglich deutlich höher gelegen. Die Verhandlungen zwischen Bahn und EVG laufen seit etwa drei Wochen. Offen ist, ob es auch ein Tarifpaket mit der Lokführer-Gewerkschaft GdL gibt. Die Bahn beschäftigt allein in Deutschland knapp 215.000 Mitarbeiter.

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