Coronavirus: Diese Länder befinden sich bereits in der zweiten Welle
Die Aufhebung des Lockdowns hat in verschiedenen Ländern zu neuen Ausbrüchen des Coronavirus geführt. Ein Überblick der betroffenen Länder.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach den Corona-Lockerungen befinden sich mehrere Länder bereits in der zweiten Welle.
- Andere Staaten konnten die Anzahl Neuinfektionen noch immer nicht unter Kontrolle bringen.
- Ein Blick auf Regionen mit steigenden Neuinfektionen.
Die meisten Regierungen auf der Welt lockerten in den letzten Wochen ihre Einschränkungen für Bevölkerung und Wirtschaft. Das Coronavirus scheinte vielerorts bereits überwunden zu sein, sodass eine gewisse Normalität ins Leben zurückkehrte.
Doch nicht überall konnte die Anzahl Neuinfektion tief gehalten werden. Verschiedene Länder meldeten kürzlich wieder steigende Zahlen. Einige Staaten fürchten sich nun vor einer zweiten Welle, andere sind bereits mittendrin. Ein Überblick.
Iran
Als die Welt im April noch auf die schnelle Ausbreitung des Coronavirus schaute, traf die iranische Regierung eine folgenschwere Entscheidung. Präsident Hassan Ruhani verkündete ein schrittweises Hochfahren des Landes. Geschlossene Unternehmen öffneten wieder und die Ausgangsbeschränkungen wurden teilweise aufgehoben.
Doch die Rechnung ist für den Staat am Persischen Golf nicht aufgegangen. Während viele Länder frühestens im Herbst eine zweite Welle befürchten, ist sie im Iran bereits angelangt. Momentan verzeichnet das Land durchschnittlich um die 3000 Neuinfektionen pro Tag. Ruhani hat bereits angedeutet, dass die Zunahme neuer Fälle auf die vielen Tests zurückzuführen sei.
Bulgarien
Das zunächst kaum vom Coronavirus betroffene Land verzeichnete letzten Donnerstag 104 neue COVID-19-Infektionen innerhalb 24 Stunden. Für Bulgarien ist das seit Beginn der Corona-Krise ein neuer Rekordwert.
Nun hat die bulgarische Regierung entschieden, die ursprünglich bis 14. Juni verhängte epidemische Ausnahmesituation bis Ende des Monats zu verlängern. Die Sommersaison am Schwarzen Meer soll für ausländische Touristen am 1. Juli beginnen.
Indonesien
In der viertbevölkerungsreichsten Nation nehmen die Neuinfektionen weiter zu. Das Land meldete kürzlich über 1200 neue Fälle innerhalb eines Tages. Präsident Joko Widodo warnte sogleich vor einer zweiten COVID-19-Welle.
Experten halten die Warnung der Regierung jedoch für verfrüht, da die erste Welle ihren Höhepunkt noch gar nicht erreicht habe. Letzte Woche wurden die Inlandflüge wieder aufgenommen, während in der Hauptstadt Jakarta die sozialen Beschränkungen gelockert wurden.
China
Die chinesischen Behörden meldeten vergangene Woche nach mehr als 50 Tagen ohne Neuinfektionen einen neuen Ausbruch des Coronavirus in Peking. Auf einem Grossmarkt haben sich laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 40 Menschen angesteckt. Der 112 Hektar grosse Xinfadi-Markt im Stadtviertel Fengtai wurde daraufhin geschlossen.
Im Umfeld des Marktes wurden mehrere Dutzend Wohnviertel abgeriegelt. Rund 10'000 Händler und Mitarbeiter des Marktes sollen nun getestet werden. Transportdienste sowie einige Fernbuslinien in benachbarte Provinzen wurden eingestellt.
Pakistan
Seit die Regierung im Mai die Sperrmassnahmen aufgehoben hat, hat die Anzahl neuer Corona-Fälle wieder zugenommen. Anfang Juni wurde sogar eine Rekordzahl von Neuinfektionen gemeldet. Diese sei gemäss den lokalen Behörden aber auf die verstärkten Tests zurückzuführen.
Mediziner sehen es anders: Sie gehen davon aus, dass das Virus im Juli oder August seinen Höhepunkt erreichen wird. Das ohnehin schon wackelige Gesundheitssystem würde weiter belastet werden, einige warnen vor einem Zusammenbruch.