Demonstranten fordern Freiheit für Reuters-Journalisten in Myanmar

Keystone-SDA
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Myanmar,

Die Verhaftung der Journalisten Wa Lone und Kyaw Soe Oo sind für die Demonstranten eine Bedrohung der Pressefreiheit.

Eine Frau (mitte) hält ein Schild hoch mit der Aufschrift «Mord» während einer Demonstration.
Eine Frau (mitte) hält ein Schild hoch mit der Aufschrift «Mord» während einer Demonstration. - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Demonstranten fordern die Freiheit für Journalisten, die über die Rohingya berichteten.
  • Friedensnobelpreisträgerin Aung Sab Suu Kyi rechtfertigt das Urteil.

Mindestens 100 Journalisten und junge Aktivisten haben in Myanmar mit einer Kundgebung gegen die Haftstrafe protestiert, die ein Gericht gegen zwei Reporter der Nachrichtenagentur Reuters verhängt hat.

Die Demonstranten, darunter viele Studenten, sehen in dem Urteil von sieben Jahren Haft eine Bedrohung der Presse- und Meinungsfreiheit. Bei der friedlichen Kundgebung im Herzen der Stadt Rangun liessen die Demonstranten schwarze Luftballons steigen, auf denen stand: «Freiheit für Wa Lone und Kyaw Soe Oo».

Der Journalist Thar Lun Zaung Htet sagte bei der Aktion, der Verlust der Pressefreiheit bedeute, dass der Demokratisierungsprozess einen Rückschlag erleide.

Die beiden Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo waren Anfang September zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten sich mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya im Land beschäftigt und bei ihrer Festnahme für einen Artikel über die Ermordung von zehn Männern und Jungen recherchiert, die dieser Volksgruppe angehörten.

Friedensnobelpreisträgerin sieht Meinungsfreiheit nicht verletzt

Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi rechtfertigte die Verurteilung der Reuters-Journalisten. Das Urteil habe nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, sagte die Friedensnobelpreisträgerin. Das Gericht habe festgestellt, dass die Journalisten das Gesetz für Staatsgeheimnisse verletzt hätten.

Den Journalisten war nach eigener Darstellung offenkundig eine Falle gestellt worden. Zwei Polizisten, die sie nie vorher gesehen hätten, hätten ihnen in eine Zeitung eingerollte Dokumente übergeben, sagten sie. Unmittelbar darauf seien sie von Beamten in Zivil in ein Auto gezerrt worden.

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