Deutsche Journalistin und britischer Kollege in Beirut festgenommen
Eine deutsche Journalistin und ein britischer Kollege sind in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei Recherchen in einem Gebiet unter Kontrolle der Hisbollah-Miliz vorübergehend festgenommen worden. Nach mehreren Stunden wurden sie am Montagabend wieder freigelassen. Sie und der britische Reporter Matthew Kynaston seien wieder draussen, schrieb die deutsche freie Journalistin Stella Männer auf Twitter. «Uns geht es beiden gut, nur erschöpft.» Auch libanesische Sicherheitskreise bestätigten die Freilassung.

Die libanesische Nachrichtenseite NOW berichtete, ihr Reporter Kynaston und Männer seien von Männern festgenommen worden, die sich als Angehörige der Hisbollah ausgegeben hätten.
Demnach waren die Journalisten dabei, von einer Tankstelle an der Strasse zum Flughafen über den Benzinmangel zu berichten. Vor seiner Festnahme habe Kynaston noch eine Sprachnachricht an einen Kollegen absetzen können.
Der britische Geschäftsträger in Beirut, Martin Longden, erklärte am über Twitter, es handele sich um einen «ernsten und verstörenden Zwischenfall». Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen wurden die zwei Journalisten nach der Festnahme den regulären libanesischen Sicherheitsbehörden übergeben.
Eine Hisbollah-Sprecherin erklärte, die beiden hätten keine Erlaubnis gehabt, die für dieses Gebiet notwendig sei. Die eng mit dem Iran verbündete schiitische Miliz kontrolliert in Beirut einige Stadtteile. In Deutschland gilt seit dem Frühjahr vergangenen Jahres ein Betätigungsverbot für die Hisbollah-Organisation.