Deutsches Hilfsschiff rettet 86 Bootsmigranten – Malta soll helfen

Keystone-SDA
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Italien,

Ein deutsches Hilfsschiff rettete am Mittwoch 86 Bootsmigranten vor Malta. Doch nicht alle Migranten hatten Platz auf dem Schiff.

Migranten Seenot
Migranten in Seenot. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Malta weigerte sich in Vergangenheit wiederholt, Menschen aufzunehmen.
  • Nun eilte ein deutsches Hilfsschiff 86 Migranten in Seenot vor Malta zur Hilfe.

Das Hilfsschiff «Nadir» hat am Mittwoch im Mittelmeer vor Malta 86 Bootsmigranten vorläufig in Sicherheit gebracht. Betrieben wird es von einem deutschen Verein. Etwa die Hälfte der Menschen sei von der Mannschaft des Motorseglers an Bord geholt worden.

«Die anderen haben in ihrem Holzboot Rettungswesten bekommen. Sie wurden vorübergehend in Schlepptau genommen», berichtete der Helfer Gerhard Trabert in Mainz. Das rund 19 Meter lange Schiff wird von dem Hamburger Verein Resqship betrieben. Traberts Mainzer Verein Armut und Gesundheit kümmert sich um die medizinische Ausstattung.

Migranten Schiff
Von einem Schiff aufgenommene Migranten. (Archivbild) - Keystone

Nach Angaben von Resqship trieb das Boot manövrierunfähig in maltesischen Gewässern.

Deshalb sei die Seenotrettung des kleinen EU-Staates informiert worden. Wie Trabert berichtete, ist die «Nadir» zu klein, um so viele Menschen selbst aufzunehmen.

Man habe Notfälle versorgt und um Unterstützung durch ein grösseres Schiff gebeten. Die Malteser hätten libysche Stellen informiert, die ein Schiff geschickt hätten.

«Nadir» seit Anfang Woche im Einsatz

Die Migranten hätten sich jedoch geweigert, in das nordafrikanische Land gebracht zu werden. Das Schiff sei abgefahren.

«Die Lage hat sich zugespitzt. Der Seegang ist stärker geworden», sagte der Sozialmediziner Trabert. Die «Nadir» ist erst seit Wochenbeginn im Einsatz.

Viele Migranten aus afrikanischen und asiatischen Staaten steigen in Libyen und Tunesien in kleine Boote, um Europa zu erreichen. Dabei gab es im zentralen Mittelmeer nach UN-Angaben 2021 schon fast 680 Todesfälle.

Es existieren auch zahlreiche Berichte über Gewalt gegen Geflüchtete in Libyen. Mehrere zivile Hilfsorganisationen versuchen, in Seenot geratenen Migranten zu helfen. Gerettete werden dann oft nach Italien gebracht. Malta weigerte sich wiederholt, Menschen aufzunehmen.

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