Die schrägsten Weihnachtstraditionen der Welt
Das Wichtigste in Kürze
- Das Weihnachtsfest wird weltweit von ganz unterschiedlichen Traditionen begleitet.
- Nau präsentiert einige der schrägsten Weihnachtstraditionen und -bräuche.
Alle Jahre wieder freuen sich Menschen auf der ganzen Welt auf Weihnachten und die dazugehörigen Traditionen und Bräuche. Diese können sich von Land zu Land oder bereits von Region zu Region stark unterscheiden.
Darunter gibt es auch einige ganz schräge Weihnachtstraditionen. Nachfolgend eine Auswahl davon.
Sich erleichternde Krippenfiguren in Katalonien
Seit spätestens dem 18. Jahrhundert gibt es in Katalonien an Weihnachten die Caganer-Tradition. Ein Caganer ist eine Krippenfigur aus dem katalanischen Kulturkreis.
Das Spezielle daran? Diese Krippenfigur stellt eine Person mit heruntergelassenen Hosen dar, die im Umfeld der Geburt Jesu ihr Geschäft verrichtet. Heutzutage stellen sie oft populäre Persönlichkeiten wie Sportler oder Politiker dar. Offenbar kennt niemand den wirklichen Ursprung dieses Brauches.
Essen bei KFC in Japan
Obwohl es kein nationaler Feiertag ist und nur knapp ein Prozent der Bevölkerung Christen sind, feiern viele Menschen in Japan Weihnachten. Weil früher Ausländer fast nirgends Poulet- oder Trutenfleisch finden konnten, wandten sie sich an Kentucky Fried Chicken (KFC) zur Weihnachtszeit.
Das nutzte die Fast-Food-Kette in den 1970er Jahren für eine erfolgreiche PR-Kampagne aus. Und zwar so sehr, dass sich das KFC-Essen in Japan zu einer Weihnachtstradition entwickelt hat. Das Interesse ist so gross, dass KFC den Kunden rät, Bestellungen weit im Voraus anzumelden, um der Nachfrage nachkommen zu können.
Mit Rollschuhen zur Weihnachtsmesse in Venezuelas Hauptstadt
In Venezuelas Hauptstadt Caracas ist es Brauch, mit den Rollschuhen zur morgendlichen Weihnachtsmesse zu gehen. Die Strassen werden für die Autos am Morgen sogar abgesperrt, damit die rollenden Gläubigen die Kirchen sicher erreichen.
Der Julbock in Skandinavien
Eine in Skandinavien beliebte Tradition ist der sogenannte Julbock. Dieser ist heutzutage in erster Linie eine Ziegenbockfigur aus Stroh, die als beliebter Weihnachtsschmuck gilt. Bevor er vom Weihnachtsmann ersetzt wurde, war es der Julbock, der die Geschenke brachte.
Der Julbock steht für die jährlich wiederkehrende Fruchtbarkeit der Erde. Einige sehen eine Verbindung zum Donnergott Thor, der der Legende nach von zwei Ziegenböcken in einem Wagen durch die Luft gezogen wurde. In einigen skandinavischen Regionen verkleiden sich Menschen auch als Julböcke.
Spezielle Dekorationen für den Weihnachtsbaum
Das Schmücken der Christbäume ist in vielen Länder ein wichtiger Weihnachtsbrauch. In einigen Länder werden die Bäume aber mit ganz speziellen Dekorationen ausgeschmückt.
So soll es in der Ukraine Glück bringen, wenn man künstliche Spinnen und Spinnennetze an die Bäume hängt. Dies geht auf eine Sage einer alten Frau zurück, die sich keinen Baumschmuck leisten konnte. Als sie am Weihnachtsmorgen erwachte, sei ihr Christbaum von einem glitzernden Spinnennetz geschmückt gewesen.
In den USA wird oft ein Weihnachtsschmuck in Form einer Gurke an den Baum gehängt. Wer am Weihnachtsmorgen die Gurke am Baum als erstes entdeckt, wird vom Weihnachtsmann mit einem zusätzlichen Geschenk belohnt. Der genaue Ursprung dieser Tradition ist nicht bekannt.
Die Befana in Italien
In einigen Teilen Italiens bringt das Christkind die Geschenke an Heiligabend. In anderen Teilen ist es die Befana, eine Art Hexe. Diese fliegt der Legende nach in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Christkind auf einem Besen von Haus zu Haus und bringt die Geschenke mit.
Der Sage nach soll sie von Hirten von der Geburt Jesu erfahren haben. Der Betlehem-Stern sollte sie zur Krippe führen. Doch sie verpasste den Stern, weil sie zu spät aufbrach.
Schuhewerfen in Tschechien
In Tschechien gibt es eine Weihnachtstradition speziell für ledige Frauen. Dabei drehen sie der Haustür den Rücken zu und werfen einen Schuh über ihre Schulter.
Der Legende nach werden sie innerhalb eines Jahres heiraten, sollte die Schuhspitze nach dem Wurf in Richtung Haustüre zeigen.
Weihnachtsmann ersetzt Rentiere durch Kängurus
Auch auf der Südhalbkugel wird Weihnachten gefeiert: In Australien etwa vermischen sich so US-amerikanische und europäische Traditionen mit sommerlichem Strandfeeling. Dennoch finden sich unter den Weihnachtsdekos dick eingepackte Weihnachtsmänner oder Winterlandschaften.
Auch Weihnachtslieder werden gesungen. In den Texten tauscht der Weihnachtsmann die Rentiere durch Kängurus aus und in «Jingle Bells» geht es nicht durch den Schnee, sondern durch den australischen Busch.