In den Philippinen geht die Regierung rigoros gegen Drogen vor. Dem ist nun auch ein ehemaliger Bürgermeister zum Opfer gefallen.
Der Philippinische Präsident Duterte.
Der Philippinische Präsident Rodrigo Duterte warf dem Lokalpolitiker bereits 2006 vor, mit Drogen gehandelt zu haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Philippinen ist ein ehemaliger Bürgermeister von der Polizei erschossen worden.
  • Talib Abo lieferte sich bei einem Anti-Drogen-Einsatz einen Schusswechsel.
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Bei einem Anti-Drogen-Einsatz auf den südlichen Philippinen ist der frühere Bürgermeister der Stadt Parang, Talib Abo, getötet worden. Der tödliche Schusswechsel mit der Polizei habe sich heute Freitagmorgen ereignet, teilten die Behörden mit.

Die Polizei und Anti-Drogen-Einheiten hätten in Cotabato Abos Haus sowie das Haus seines Bruders durchsuchen wollen. Beide hätten bewaffneten Widerstand geleistet, sagte der Leiter der örtlichen Polizei, Rolly Octavio. Abos Bruder kam ebenfalls ums Leben.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte dem früheren Kommunalpolitiker bereits im Jahr 2006 vorgeworfen, im Drogenhandel involviert zu sein. Damals soll er am Schmuggel von 3,5 Kilogramm Crystal Meth beteiligt gewesen sein. Abo hatte dies bestritten.

Laut Human Rights Watch 12'000 Tote

Seit Dutertes Amtsantritt im Juli 2016 gehört der Kampf gegen Drogenkriminalität zu seinen wichtigsten politischen Themen. 5050 mutmassliche Drogendealer und Konsumenten illegaler Drogen sind nach Angaben der philippinischen Anti-Drogen-Behörde wegen Widerstands gegen ihre Festnahmen bereits getötet worden. Unter den Toten befinden sich auch zahlreiche Ex-Politiker.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vermutet höhere Opferzahlen. Sie schätzt, dass mindestens 12'000 Menschen Dutertes Feldzug gegen illegale Drogen zum Opfer gefallen sein könnten. Dabei stützt sich Human Rights Watch auf Schätzungen örtlicher Aktivisten sowie kirchlicher Gruppen.

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