Eklat auf Klimagipfel – Inselstaaten verlassen demonstrativ den Saal
Auf dem Klimagipfel in Baku haben Inselstaaten und Entwicklungsländer den Verhandlungssaal verlassen. Bei den Gesprächen geht es um die Klimafinanzierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Eklat auf dem Klimagipfel!
- Die Inselstaaten und am wenigsten entwickelten Ländern haben den Saal verlassen.
- Dutzende Entwicklungsstaaten haben Gelder in Billionenhöhe gefordert.
Auf der Weltklimakonferenz haben die Gruppen der Inselstaaten und am wenigsten entwickelten Länder den Verhandlungssaal verlassen. Aus EU-Delegationskreisen wurde dies bestätigt, es hiess es aber, man gehe davon aus, dass die Verhandlungen noch weitergehen würden.
Einer dpa-Reporterin zufolge verliessen etliche Ländervertreter einen grossen Verhandlungsraum – eine Vertreterin rief auf die Frage nach einer Einigung laut: «Abgelehnt!»
Zwar gibt es noch keinen neuen Entwurf für einen Beschluss, allerdings zirkulieren verschiedene Textentwürfe, gegen die es grossen Widerstand von einigen Ländern gibt.
Entwicklungsstaaten fordern mehr Geld
Zentraler Streitpunkt ist, wie stark die Finanzflüsse an Entwicklungsländer aufgestockt werden und wer dafür zahlen muss. Dutzende Entwicklungsstaaten hatten vehement Gelder in Billionenhöhe gefordert. Auch eine unabhängige UN-Expertengruppe kommt zu dem Schluss, dass der Bedarf an externer Hilfe bis 2030 rund 1000 Milliarden US-Dollar pro Jahr beträgt – und sogar 1300 Milliarden bis 2035.
Aus Verhandlungskreisen wurde deutlich, dass statt der 250 Milliarden US-Dollar, die zunächst als jährliche Klimahilfen von Industriestaaten in ärmere Länder vorgeschlagen wurden, nun 300 Milliarden Dollar im Raum stehen.