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Emir von Kuwait löst das Parlament auf

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Kuwait,

Kuwaits Emir, Scheich Mischal al-Ahmad al-Sabah, hat das Parlament des Golfstaates aufgelöst.

Kuwait
Der Scheich von Kuwait, Mischal al-Ahmad al-Sabah. - keystone

Knapp sechs Wochen nach der Parlamentswahl: In Kuwait hat der regierende Emir, Scheich Mischal al-Ahmad al-Sabah, das Parlament in dem Golfstaat aufgelöst. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Kuna am Freitag meldete, wurde «ein Befehl des Emirs erlassen, die Nationalversammlung aufzulösen und einige Artikel der Verfassung für einen Zeitraum von höchstens vier Jahren auszusetzen».

Der Emir und der Ministerrat würden «die Befugnisse der Nationalversammlung übernehmen», hiess es.

Der Herrscher des Landes begründete den Schritt seinerseits mit der «Einmischung» einiger Abgeordneter in die Befugnisse des Emirs und mit den «Bedingungen» weiterer Parlamentarier hinsichtlich der Regierungsbildung.

«Wir sind mit Schwierigkeiten konfrontiert worden …»

«Wir sind mit Schwierigkeiten und Hindernissen konfrontiert worden, die nicht toleriert werden können», sagte al-Sabah in einer Fernsehansprache. Das Anfang April gewählte Parlament sollte am Montag zum ersten Mal zusammentreten. Einige Abgeordnete hatten sich jedoch geweigert, sich an der Regierung zu beteiligen.

Laut kuwaitischer Verfassung muss bis zum Abschluss der Regierungsbildung mindestens ein Abgeordneter ein Ministeramt übernehmen. Dem designierten Regierungschef war es jedoch nicht gelungen, einen der Abgeordneten zur Regierungsbeteiligung zu bewegen.

Die Macht in Kuwait

Im 4,5-Millionen-Einwohner-Staat Kuwait liegt die Macht weitgehend in den Händen der Herrscherfamilie al-Sabah. 1962 hatte das Land aber als erster arabischer Golfstaat ein parlamentarisches System eingeführt, die Volksvertretung ist im Land so mächtig wie in keinem zweiten Golfstaat.

Kuwaitische Frauen verfügen seit 2005 über das aktive und passive Wahlrecht. In den vergangenen Jahren war die Regierungsarbeit jedoch immer wieder von politischen Auseinandersetzungen zwischen gewählten Abgeordneten und den vom Palast ernannten Ministern überschattet.

Kuwaits Ölreserven und politische Instabilität

Das flächenmässig kleine Kuwait verfügt über rund sieben Prozent der weltweiten Ölreserven, was dem Emirat in den vergangenen Jahrzehnten grossen Reichtum beschert hat.

Die politische Instabilität hat in Kuwait allerdings im Gegensatz zu benachbarten Golfstaaten wie Katar, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten Reformen im Land und grosse Bauvorhaben erheblich verlangsamt. Wiederholte Haushaltsdefizite und geringe Auslandsinvestitionen haben Kuwaits Probleme noch verschärft.

Kommentare

User #2427 (nicht angemeldet)

Demokratie solange es für die Führer passt. (Scheint nicht wirklich eine Demokratie zu sein). Aber das wussten wir schon....

User #3427 (nicht angemeldet)

geringe Auslandsinvestitionen haben Kuwaits Probleme noch verschärft... Wär's glaubt wählt SP.

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