Erdbeben in Japan kostet bereits 35 Menschen das Leben
Beim Erdbeben in Japan sind bereits 35 Menschen ums Leben gekommen. Noch immer werden viele Menschen vermisst.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens in Japan steigt auf 35 an.
- Noch immer wird nach Vermissten gesucht.
In Japan teilten die Behörden am Samstag mit, dass es die meisten Toten in der Kleinstadt Atsuma auf der nördlichen Insel Hokkaido gab, dort wo das Erdbeben mehrere Erdrutsche ausgelöst hatte. Zehntausende Einsatzkräfte suchten mit schweren Gerät und Spürhunden nach weiteren Verschütteten. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sagte den Katastrophengebieten Hilfsgelder zu.
Mittlerweile seien 35 Todesopfer gefunden worden, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NHK. Etwa fünf Menschen würden in Atsuma noch vermisst. Zudem hätten mehr als 600 Menschen leichte Verletzungen erlitten.
Suche in der Nacht
Rund 40'000 Einsatzkräfte, darunter Soldaten der japanische Selbstverteidigungstruppen, suchten mit Räumfahrzeugen, Helikoptern und Spürhunden nach weiteren Verschütteten, wie der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga vor Journalisten sagte. «Sie tun rund um die Uhr ihr Bestes.» Auch in der Nacht auf Sonntag werde die Suche fortgesetzt.
«Wir hatten hier noch nie Erdrutsche», sagte Akira Matsushita, der seinen Bruder in Atsuma verlor, dem Fernsehsender Asahi. «Ich konnte es nicht glauben, bis ich es mit meinen eigenen Augen sah. Als ich es sah, wusste ich, dass niemand erleben konnte.» Ein anderer Bewohner von Atsuma sagte dem Sender NHK: «Ich möchte glauben, dass das Erdbeben in einem Traum passiert ist und ich aus diesem Alptraum aufwachen werde.»
Das Beben der Stärke 6,6 hatte sich am Donnerstag ereignet. Auf Fernsehbildern von Sapporo, dem Verwaltungssitz von Hokkaido, waren aufgerissene Strassen und schwer beschädigte Hausfassaden zu sehen.
Kein Strom und kein Wasser
Weil durch das Erdbeben auch ein Wärmekraftwerk beschädigt worden war, fiel zunächst bei allen rund drei Millionen Haushalten auf der Insel der Strom aus. Mittlerweile sei die Stromversorgung weitgehend wiederhergestellt worden, sagte Regierungschef Abe bei einer Kabinettssitzung zu den Folgen des Erdbebens. Nur noch 20'000 Haushalte hätten keinen Strom.
Von der Wasserversorgung waren laut Abe 31'000 Haushalte abgeschnitten. Zirka 16'000 Menschen seien noch in Notunterkünften untergebracht. Der Flugverkehr in Sapporo konnte am Samstag wieder aufgenommen werden.
Abe sagte Hilfszahlungen zu, um die Erdbebengebiete mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Treibstoff für die Stromgeneratoren in Krankenhäusern zu versorgen. Am Sonntag wollte der Ministerpräsident Katastrophenopfer auf Hokkaido besuchen, wie die Nachrichtenagentur Jiji berichtete.