Recep Tayyip Erdogan

Erdogan nennt Teilnehmer von Gezi-Protesten «Flittchen»

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Türkei,

Am Mittwoch beleidigte der türkische Präsident die Teilnehmer von Gezi-Protesten als Flittchen. Bei den Demonstrationen wurden zahlreiche Menschen festgenommen.

Türkei
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor neun Jahren fanden die Gezi-Proteste in Istanbul statt.
  • Präsident Erdogan bezeichnete die Teilnehmer der Demonstration als Flittchen.

Neun Jahre nach Beginn der Gezi-Proteste in der Türkei hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Teilnehmer verunglimpft. «Die sind krank, das sind Flittchen», sagte Erdogan am Mittwoch im türkischen Parlament. Er bezog sich dabei auf einen angeblichen Vorfall, bei dem Demonstrierende Bierflaschen in eine Moschee gebracht hätten.

Bei Demonstrationen zum Jahrestag der Proteste wurden am Dienstagabend zahlreiche Menschen festgenommen. Allein in Istanbul seien 169 Menschen von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Das sagte die Anwältin Ezgi Önalan der Deutschen Presse-Agentur.

Polizei ging brutal gegen Demonstration vor

Sie warf der Polizei vor, «unrechtmässig» gehandelt und Tränengas gegen die Protestierenden eingesetzt zu haben. Auf der Polizeistation würden vier der Demonstrierenden weiterhin festgehalten. Önalan zufolge seien diese dort geschlagen worden.

Bei den Protesten riefen kleinere Gruppierungen in Istanbul den Slogan «Überall ist Taksim, überall ist Widerstand». Die Polizei unterband die Proteste teilweise brutal, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Auch in zahlreichen anderen Städten gingen Menschen auf die Strasse.

Gezi-Protest
Am neunten Jahrestag der Gezi-Proteste kam es in Istanbul wieder zu Protesten. - Keystone

Ende Mai 2013 hatten die Gezi-Proteste am Taksim-Platz ihren Ausgang genommen. Sie richteten sich ursprünglich gegen ein geplantes Bauprojekt auf dem Areal des Gezi-Parks am Taksim.

Die Demonstrationen weiteten sich zu landesweiten Protesten gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan und die regierende islamisch-konservative AKP aus. Die Regierung liess die Proteste brutal niederschlagen. Zahlreiche Menschen sitzen wegen der Teilnahme an den Protesten in türkischen Gefängnissen.

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