Erneut fast 40 tote Sicherheitskräfte in Westafghanistan
Ein oder mehrere Polizisten haben laut Berichten in Afghanistan in einer Basis das Feuer gegen ihre eigenen Kameraden eröffnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei dem Angriff auf eine Militär- und Polizeibasis soll es sich um Insidertäter handeln.
- Die Sicherheit der Provinz Farah habe sich in den letzten Monaten massiv verschlechtert.
Offenbar bei einem Insider-Angriff in der westafghanischen Provinz Farah sind mindestens 38 Sicherheitskräfte getötet worden. Ein oder mehrere Polizisten oder Soldaten hätten im Gebiet Farah Rod in einer gemeinsamen Basis von Militär und Polizei in der Nacht zu Donnerstag das Feuer auf die eigenen Kameraden eröffnet, sagte der Provinzrat Mohammed Nursai.
Erst am Montag hatten Taliban-Kämpfer im Bezirk Chak-e Safid der Provinz bei einem Überfall mindestens 37 Polizisten getötet. Daraufhin seien die verbliebenen Polizeikräfte von Chak-e Safid in diese Basis verlegt worden, sagte Nursai.
Ein Taliban-Sprecher teilte allerdings über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, Taliban-Kämpfer hätten die Basis in Farah Rod angegriffen und dabei 35 Sicherheitskräfte getötet.
Die Sicherheit in der Provinz Farah hat sich in den vergangenen Monaten massiv verschlechtert. In dieser Woche gab es Berichte über Kämpfe aus mindestens fünf Bezirken sowie andauernde Angriffe auf den Sicherheitsring rund um die gleichnamige Provinzhauptstadt.
Nach Angaben von Behördenvertretern der Provinz mit etwa einer Million Einwohnern kontrolliert die Regierung praktisch nur noch ein Gebiet im Umkreis von fünf Kilometern rund um die Provinzhauptstadt. In den vergangenen Wochen wurden der Provinzgouverneur, der Polizeichef und der Chef der Armee für die Provinz ausgewechselt.