Erste IKRK-Hilfslieferung erreicht Sudan
Ein Flieger mit medizinischen Gütern für die Spitäler im Sudan hat das Land erreicht. Die Lieferung des IKRK ist acht Tonnen schwer.
Das Wichtigste in Kürze
- Das IKRK hat ein Flugzeug mit medizinischen Gütern in den Sudan geschickt.
- Die Lieferung umfasst unter anderem chirurgische Instrumente und Narkosemittel.
- Wegen der Kämpfe ist es schwierig, die Güter zu den Hilfsbedürftigen zu bringen.
Eine erste IKRK-Hilfslieferung hat Port Sudan erreicht. Die aus Amman, Jordanien, eingeflogene Ladung enthält medizinische Güter für die sudanesischen Spitäler und die Freiwilligen der dortigen Rothalbmondgesellschaft. Sie ist für bei den Kämpfen Verletzte gedacht.
Die acht Tonnen schwere Lieferung umfasst chirurgische Instrumente, Narkosemittel, Wundverbände und weiteres Material für tausende Menschen, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Sonntag mitteilte.
Unter den anhaltenden Feindseligkeiten ist es schwierig, die Güter zu den Hilfsbedürftigen zu bringen. Nach Angaben des IKRK brauchen seine Teams von den Konfliktparteien Garantien für die sichere Passage, wie etwa in die Hauptstadt Khartum.
Da kommerzielle Flüge im Sudan eingestellt sind und der zivile Luftraum eigentlich nicht zugänglich ist, musste das IKRK diverse logistische und sicherheitstechnische Hürden überwinden. Nach wie vor die dringendsten Prioritäten sind die medizinische – sowie die Wasser- und Stromversorgung.
Für die erste Lieferung medizinischer Hilfsgüter stellten die jordanischen Behörden ein Flugzeug zur Verfügung. Auch medizinisches Personal war an Bord. Ein zweites Flugzeug mit weiteren medizinischen Gütern sowie Nothelferinnen und Nothelfern soll folgen.
IKRK ruft zu Einhaltung der Pflichten des humanitären Völkerrechts auf
Das IKRK unterhält in Jordanien ein Logistikzentrum. Dank der Kooperation mit den sudanesischen Zivilbehörden konnte das Flugzeug in Port Sudan im Nordosten des Landes am Roten Meer landen. Die Hafenstadt liegt 700 Kilometer von der Hauptstadt Khartum entfernt. Im Sudan ist das IKRK seit 1978 tätig.
Das IKRK appellierte an die Konfliktparteien, ihre Pflichten des humanitären Völkerrechts einzuhalten und die Arbeit von medizinischem und humanitärem Personal zu erleichtern. Ferner sollen sie Gefangene menschenwürdig behandeln und verhindern, dass Zivilisten oder zivile Objekte und Infrastrukturen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Im Sudan kämpfen seit nunmehr gut zwei Wochen Armeeeinheiten unter dem Kommando von Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan gegen die von General Mohamed Hamdan Daglo angeführte RSF-Miliz. Bei den Gefechten wurden nach offiziellen Angaben bereits mehr als 500 Menschen getötet und rund 4600 verletzt. Es ist davon auszugehen, dass die eigentliche Opferzahl viel höher ist. Unzählige Menschen sind auf der Flucht.