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Chef des Genfer IKRK-Museums schlägt Übernahme durch den Bund vor

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Genève,

Der Rotkreuz-Museumsdirektor fordert eine Debatte über eine mögliche Bundesübernahme nach der geplanten Streichung des Aussendepartementsbeitrags.

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Der Direktor des Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Museums in Genf fordert eine nationale Diskussion über die Zukunft der Institution. (Symbolbild) - keystone

Der Direktor des Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Museums in Genf fordert eine landesweite Debatte über die Zukunft der Institution. Zu erwägen sei auch eine Übernahme durch den Bund. Hintergrund sind Pläne, den Beitrag des Aussendepartements an das Museum zu streichen.

«Es muss eine öffentliche Debatte über die Zukunft des Museums geben», sagte Pascal Hufschmid am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Eine derartige Entscheidung dürfe man nicht ohne Anhörung der Betroffenen treffen.

Zu den Beständen des Museums gehören unter anderem die Medaille, die IKRK-Gründer Henri 1901 als erster Träger des Friedensnobelpreises erhielt, rund 13'000 Plakate sowie Akten zu Kriegsgefangenen im Ersten Weltkrieg. Er könne sich nicht vorstellen, dass dieses immense Erbe künftig fernab der Öffentlichkeit vor sich hin gammle, betonte Hufschmid.

Diskussionen um Museumsaus für Sparvorschläge des Bundesrats

Ausgelöst hatten die Diskussion um das Museum die Sparvorschläge des Bundesrats. Diese sehen vor, dass das Aussendepartement die bisherige Subvention von 1,1 Millionen Franken im Jahr künftig nicht mehr ausrichtet. Der Betrag entspricht laut Hufschmid einem Viertel des jährlichen Budgets des Museums.

Zwar könnte sich das IKRK-Museum im Gegenzug in den Jahren 2027 bis 2030 an Ausschreibungen des Bundesamts für Kultur beteiligen. Hufschmid erwartet daraus aber lediglich rund 300'000 Franken im Jahr: «Wir hätten auf jeden Fall ein strukturelles Defizit.» Bereits im Oktober hatte er gewarnt, das Weiterbestehen des Museums sei durch die Sparpläne gefährdet.

Der Museumsdirektor sieht deshalb den Bund in der Pflicht: Man spreche jedes Jahr mit mehr als 120'000 Besucherinnen und Besuchern über das humanitäre Völkerrecht, unter ihnen seien jährlich rund 25'000 Kinder und Jugendliche.

Museumsdirektor fordert Verstaatlichung des Rotkreuz-Museums

Es gehe nicht nur um eine Genfer Angelegenheit, so der Museumsdirektor: «Jeder Kanton hat eine Verbindung zur Geschichte des Roten Kreuzes. Henry Dunant ist eine nationale Figur.» Sein Museum sei für das Image der Schweiz ebenso wichtig wie das Landesmuseum. Eine Verstaatlichung dürfe daher kein Tabu sein.

Denkbar ist für Hufschmid auch, dass das Museum die Sammlungen weiterhin betreut, diese jedoch bei einer Institution von nationaler Bedeutung deponiert. Dies würde das Museum von hohen Kosten entlasten. Auch eine private Finanzierung sei nicht ausgeschlossen. Private Geldgeber investierten jedoch eher in Projekte und nicht in Betriebskosten, gab er zu bedenken.

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