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IKRK verlangt mehr Menschenwürde bei Geiselübergabe

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Genève,

Das Rotes Kreuz äussert Bedenken über die Art und Weise der Geiselfreilassungen durch die Hamas.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), mit Sitz in Genf, setzt sich für einen Dialog mit allen Parteien ein. (Archivbild)
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit Hauptsitz in Genf. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Das Rote Kreuz hat die von der palästinensischen Terrororganisation Hamas mit Bühne und Publikum inszenierte Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen kritisiert. Das ist ungewöhnlich, weil sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) als strikt neutrale Organisation versteht und Vorgänge selten kommentiert.

«Das IKRK ist zunehmend besorgt über die Bedingungen der Freilassungsaktionen», teilte die Organisation mit. «Wir fordern alle Parteien, einschliesslich der Vermittler, nachdrücklich auf, dafür zu sorgen, dass künftige Freilassungen menschenwürdig und privat erfolgen.»

Wie bei früheren Freilassungen waren Ohad Ben Ami (56), Or Levy (34) und Eli Scharabi (52) am Samstag von vermummten und bewaffneten Männern auf eine Art Bühne vorgeführt worden.

Die Inszenierung einer Geiselbefreiung

Nach israelischen Medienberichten mussten sie sich für die «Fürsorge» während ihrer Geiselhaft bedanken. Andere Vermummte reckten neben ihnen die Fäuste in Siegergesten in die Luft.

Das Ganze fand vor Hunderten Schaulustigen statt. Vor rund eineinhalb Wochen ging es noch chaotischer zu, als Geiseln langsam durch eine aufgeheizte, dicht gedrängte Menschenmenge gehen mussten.

Die drei Männer waren am 7. Oktober 2023 bei dem Überfall von Hamas und anderen extremistischen Gruppen auf Israel mit rund 250 weiteren in den Gazastreifen verschleppt worden.

Die Folgen des Überfalls

Terroristen töteten bei dem Überfall 1.200 Menschen. Israel reagierte mit einem Krieg gegen die Hamas. Im Gazastreifen sind seitdem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 47.500 Menschen getötet worden. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

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