Auch mit Corona-Symptomen können Menschen in einer der grössten Städte Chinas erstmals wieder «ganz normal» zur Arbeit gehen.
Corona-Teststation in China
Corona-Teststation in China - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Behörden halten trotz hoher Infektionszahlen an Aufhebung der Beschränkungen fest.
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«Leicht symptomatische» Angestellte der Regierung, der Partei und des Staates in der 32-Millionen-Einwohner-Stadt Chongqing im Süden des Landes könnten «nach persönlichen Schutzmassnahmen entsprechend ihrer körperlichen Verfassung und den Erfordernissen ihrer Arbeit ganz normal arbeiten», berichtete die Zeitung «Chongqing Daily» am Montag unter Berufung auf eine Mitteilung der städtischen Behörden.

Ausserdem wurden die Einwohner aufgefordert, sich nicht «unnötigerweise» einem Test zu unterziehen. Auch ein negatives Testergebnis muss demnach nicht mehr vorgelegt werden. Ausnahmen würden lediglich für bestimmte Einrichtungen wie Pflegeheime, Schulen und Gefängnisse gelten.

Auch in der östlichen Provinz Zhejiang, einem wichtigen Wirtschaftszentrum mit mehr als 60 Millionen Einwohnern, hiess es am Sonntag, dass Menschen mit leichten Symptomen bei Bedarf «weiterarbeiten können, sofern sie persönliche Schutzmassnahmen ergreifen».

Behörden landesweit haben die Menschen generell dazu ermutigt, sich zu Hause zu isolieren, während sie sich von der Krankheit erholen – eine abrupte Kehrtwende der chinesischen Führung von ihrer früheren strikten Null-Covid-Politik, als Menschen in staatliche Quarantäne-Einrichtungen umziehen mussten.

Die Volksrepublik hatte Mitte Dezember nach landesweiten Protesten sowie einem Einbruch des Aussenhandels im November mit einer Abkehr von der Null-Covid-Politik begonnen. Landesweit wurden zunächst Quarantäneregeln und Testpflichten gelockert oder sogar abgeschafft und die Massenabriegelungen beendet. Kurz darauf kündigten die Behörden zudem das Ende der staatlichen Corona-App an, die zweieinhalb Jahre lang die Bewegungsfreiheit der Menschen stark eingeschränkt hatte.

Trotz weiter steigenden Infektionszahlen halten die Behörden an der Aufhebung der Beschränkungen fest. Auf die Welle von Corona-Fällen ist China jedoch schlecht vorbereitet: Den unterfinanzierten Krankenhäusern fehlen die Kapazitäten, um eine grosse Zahl von Patienten aufzunehmen. Ausserdem sind Millionen ältere Menschen noch immer nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

In der Stadt Suzhou im Osten des Landes haben die Behörden staatlichen Medien zufolge in aller Eile Teststellen in behelfsmässige Stationen für die Fieberbehandlung umgewandelt. Andere Städte, darunter die Hauptstadt Peking, haben laut Medienberichten an einige Einwohner kostenlose medizinische Kits verteilt und die Patienten aufgefordert, sich online beraten zu lassen, anstatt ein Krankenhaus aufzusuchen.

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