Es gärt in Lateinamerika

2018 ist ein Superwahljahr in Lateinamerika, doch einiges gerät hier zunehmend aus den Fugen. Gewalt und politische Krisen schrecken Investoren ab.

honduras
In Honduras ist die Kriminalität sehr hoch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 43 der 50 gefährlichsten Städte liegen in Lateinamerika.
  • Korruption und Gewalt drohen den Kontinent zurückzuwerfen.

Eigentlich könnte Südamerika der grosse Profiteur der Krisen in der Welt sein, Investoren anziehen und eine wirtschaftliche Blütezeit erleben. Doch stattdessen geht es mehr bergab als bergauf.

Gewalt

Nach einer Analyse der Organisation «Seguridad, Justicia y Paz» liegen den Mordraten zufolge 43 der 50 gefährlichsten Städte in Lateinamerika. Am gefährlichsten sei die venezolanische Hauptstadt Caracas mit 130 Morden je 100 000 Einwohner.

Korruption

Der Skandal um den in ganz Lateinamerika agierenden brasilianischen Baukonzern Odebrecht hat offengelegt, wie massiv sich Politiker schmieren liessen - im Gegenzug wurden die Bauprojekte immer teurer, um die Schmiergelder zu refinanzieren. Perus Ex-Präsident Alejandro Toledo wird noch immer per Haftbefehl gesucht, er ist in den USA abgetaucht. Das Korruptionsschema verhindert aber Effizienz und schreckt viele Unternehmen ab.

Politische Winkelzüge

In Honduras hat sich Präsident Juan Orlando Hernández eine von Fälschungsvorwürfen überschattete Wiederwahl gesichert. In Bolivien liess sich Sozialist Evo Morales vom Obersten Gericht eine mögliche Wiederwahl 2019 genehmigen. In Peru entging Staatschef Pedro Pablo Kuczynski der sicher geglaubten Amtsenthebung, weil der Sohn des in Haft sitzenden Ex-Machthabers Alberto Fujimori und neun weitere Abgeordnete dagegen stimmten. Im Gegenzug begnadigte Kuczynski zu Weihnachten Fujimori - und erliess ihm 15 der 25 Jahre Gefängnis. All das fügt der Demokratie in den Ländern Schaden zu.

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