Die seltene Baikalrobbe gilt als Wahrzeichen des Baikalsees. Als es vor zwei Wochen plötzlich zu einem mysteriösen Massensterben kam, schlugen Experten Alarm. Nun soll es erste Hinweise für den Tod der rund 140 Robben geben.
80 Prozent der angeschwemmten Tiere waren trächtige Weibchen.
80 Prozent der angeschwemmten Tiere waren trächtige Weibchen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor zwei Wochen wurden mehr als 140 tote Robben an die Ufer des Baikalsees angeschwemmt.
  • Als mögliche Todesursache kommen nun Darmentzündungen und Hepatitis-Infektionen in Betracht.
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Nach dem Tod dutzender Baikalrobben (Nau berichtete) haben die russischen Behörden bei Tests Hinweise auf Darmentzündungen und Hepatitis-Infektionen gefunden. Experten hätten Stichproben von 14 toten Robben genommen und bei 11 Tieren Anzeichen für eine Darmkrankheit gefunden, teilte die Staatsanwaltschaft in Irkutsk am Montag mit. Hinweise auf Hepatitis seien bei zwei Robben entdeckt worden.

Die Todesursache sei damit allerdings noch nicht abschliessend geklärt, sagte Tatjana Dessjatowa von den Gesundheitsbehörden. Die Existenz der gefundenen Antigene sei normal und könne keine Erklärung für ein Massensterben sein, erklärt sie der Agentur Ria Nowosti.

Kein Staupe-Virus

Ende der 1980er Jahre waren rund 7500 Tiere an der Staupe gestorben, einer Viruserkrankung, die vor allem von Hunden übertragen wird. «Das Staupe-Virus wurde diesmal nicht gefunden», schrieb die Staatsanwaltschaft. Auch die Wasserqualität sei in Ordnung, eine Vergiftung könne ausgeschlossen werden. Für weitere Erkenntnisse sollten nun Tests an lebenden Robben vorgenommen werden. Die Behörden warnten die Anwohner, das Fleisch und das Fell der Tiere zu nutzen.


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