Flucht vor Taliban: 20'000 Afghanen warten immer noch vor Flughafen
In der Hoffnung auf eine Flucht vor den Taliban warten 20'000 Menschen vor dem Flughafen. Wegen unpersönlicher Visa rechnen sich viele Afghanen Chancen aus.
Das Wichtigste in Kürze
- 20'000 Menschen warten immer noch vor dem Flughafen in Kabul.
- Familien seien im Chaos getrennt und in verschiedene Länder evakuiert worden.
- Joe Biden warnt vor Terroranschlägen des IS auf die Menschenmassen.
Auch mehr als eine Woche, nachdem die Taliban Kabul eingenommen haben, herrscht am Flughafen in Kabul Chaos. Gemäss CNN befinden sich immer noch über 20'000 Personen dort. Sie hoffen darauf, mit einem der Evakuierungsflüge ins Ausland zu kommen. 2000 Personen seien bereits auf dem Flughafen-Gelände, 18'500 davor.
Nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan haben die Taliban innert kürzester Zeit fast das ganze Land übernommen. Während langer Zeit waren die Flüge vom Flughafen in der Hauptstadt die einzige Möglichkeit, das Land zu verlassen.
Laut der CNN-Quelle rechnen sich viele Menschen Chancen auf die Evakuierung aus, weil die humanitären Visa elektronisch ausgehändigt worden sind. Darauf waren weder Name noch Passnummer der berechtigten Person vermerkt. Die Visa wurden in der Folge tausendfach weitergeleitete und gelangten so in die Hände von nicht-berechtigten Personen.
Ausserdem soll es zwischenzeitlich Gerüchte gegeben haben, dass die Amerikaner Personen an Bord der Flieger lassen, ohne sie zu kontrollieren. Auch deswegen gingen unzählige Menschen an den Flughafen von Kabul.
Die Quelle berichtete auch von Familien, die am Flughafen getrennt worden seien. Kinder, Mutter und Vater seien in gewissen Fällen in verschiedene Länder geflogen worden. «Es ist aber nicht die Absicht, noch der Fehler der US-Soldaten», so die Quelle. «Entweder sie gehen absichtlich einzeln in den Flughafen oder werden im Chaos getrennt.»
Gemäss verschiedenen Berichten sind in der Menschenmasse bisher mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Die USA raten ihren Staatsangehörigen und lokalen Botschaftsmitgliedern davon ab, an den Flughafen zu kommen. Die Armee werde alternative Routen für sie finden.
Des Weiteren fürchten die USA, dass die Menschenmasse das Ziel von Terroranschlägen werden könnte. Joe Biden warnte spezifisch vor der Terrormiliz Islamischer Staat, die mit den Taliban verfeindet ist.