Der Kampf um die Zukunft der Formel 1 hat begonnen. In den nächsten zwei Monaten wollen die Eigentümer der Rennserie ihre Reformpläne zur Unterschriftsreife bringen. Ferrari und Mercedes wollen Kompromisse erzwingen.
Bernie Ecclestone
Bernie Ecclestone wurde in Brasilien verhaftet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zementierte Ordnung der Formel 1 wollen die US-Eigentümer von Liberty Media ab 2021 aufbrechen.
  • Die Budgetgrenze liefert Zündstoff: Die Top-Teams verlieren an Vorteil und die kleineren Teams sehen darin Hoffnung.
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Es war der plötzliche Auftritt von Bernie Ecclestone im Fahrerlager von Bahrain, der dem Widerstand der alten Garde gegen Reformen in der Formel 1 das passende Gesicht gab. Auf dem Hemdkragen trug der 87 Jahre alte Ehrenpräsident wie als kleine Provokation das frühere Logo der Rennserie, das von seinen Nachfolgern ausgemustert worden war. Alles läuft in den kommenden Wochen auf ein Kräftemessen mit den Schwergewichten Ferrari und Mercedes hinaus, die ihre Vormachtstellung vor allem Ecclestone verdanken.

Die Budgetgrenze liefert Zündstoff

Die US-Eigentümer von Liberty Media wollen die zementierte Ordnung in der Formel 1 von 2021 an aufbrechen. Die Pläne für den Wandel stellte Geschäftsführer Chase Carey den Teamchefs vor dem Grand Prix in Sakhir vor. Den meisten Zündstoff liefert die jährliche Budgetgrenze von 150 Millionen Dollar, umgerechnet rund 122 Millionen Euro.

Deutlich mehr als 300 Millionen Dollar geben die beiden Branchenriesen mindestens pro Jahr für ihr Formel-1-Engagement aus, beschäftigen in ihren Rennfabriken viele hundert Mitarbeiter.

Ein Kostendeckel, einfachere Motoren und die gleichmässigere Verteilung der Einnahmen - all das könnte den Top-Teams viel von ihrem Vorteil gegenüber dem Rest des Feldes nehmen.

Kleine Teams sehen Hoffnung

Während kleinere Teams wie Williams oder Haas die Reformen mit grosser Hoffnung begrüssten und auch der von Brause-Milliarden abhängige Red-Bull-Rennstall eine Ausgabengrenze fordert, setzen Mercedes und Ferrari wohl auf neuerliche Ausnahme-Regelungen.

Viel Zeit zum Feilschen bleibt indes nicht. «Es muss in den nächsten zwei Monaten erledigt sein, das ist ziemlich ehrgeizig», sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Für neue Strukturen und die Entwicklung eines lauteren, vereinfachten und billigeren Hybridmotors braucht es eine Vorlaufzeit.

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