Forscher: Chinesische «Gen-Babys» führen «normales Leben»

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China,

He Jiankui will das Erbgut von Kindern mit Hilfe der Genschere Crispr/Cas9 so manipuliert haben, dass sie vor einer Ansteckung mit HIV geschützt seien. Andere Forscher zweifeln das an.

He Jiankui, chinesischer Biotechnologe, ist nicht unumstritten.
He Jiankui, chinesischer Biotechnologe, ist nicht unumstritten. - Mark Schiefelbein/AP/dpa

Die angeblich ersten genmanipulierten Kinder der Welt führen nach Angaben des chinesischen Forschers He Jiankui rund vier Jahre nach ihrer Geburt ein «normales, friedliches und ungestörtes Leben».

Das sagte der umstrittene Wissenschaftler nach Angaben der Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» in einem Gespräch mit der Zeitung, aus dem sie zitierte.

Erbgut der Kinder mit Genschere manipuliert

He Jiankui hatte im November 2018 die Geburt der Zwillingsmädchen Lulu und Nana verkündet. Ausserdem gab der Forscher damals an, dass eine weitere Frau mit einem gentechnisch veränderten Kind schwanger sei. Auch dieses Kind sei später geboren worden. Der Forscher gab an, das Erbgut der Kinder mit Hilfe der Genschere Crispr/Cas9 so manipuliert zu haben, dass die Kinder vor einer Ansteckung mit HIV geschützt seien.

Sein Vorgehen löste in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit grosse Empörung aus. He Jiankui wurde in China zu drei Jahren Haft verurteilt, wie die «South China Morning Post» berichtete. Demnach betreibt er bereits ein neues Labor in Peking, in dem er an erschwinglichen Therapien für seltene genetische Krankheiten forscht. Seine langfristige Vision sei es, «dass jeder von uns frei von Erbkrankheiten sein sollte», zitierte das Blatt.

Auf die Frage, ob er sich Sorgen um die Zukunft der Kinder mache, antwortete He Jiankui laut der Zeitung, er habe die gleichen Erwartungen und Sorgen wie jeder Vater um die Zukunft seiner Kinder. Er und sein Team hätten den Eltern versprochen, die Gesundheit der Kinder weiter zu überwachen. Man habe sich auch um private Zusatzversicherungen bemüht. Doch keine Versicherung habe einsteigen wollen. Nun sei geplant, eine gemeinnützige Stiftung zu gründen, um Geld zu sammeln.

Zweifel und Kritik

Nach der Veröffentlichung hatten andere Forscher die Ergebnisse des Chinesen immer deutlicher angezweifelt. Experten, kamen zu dem Schluss, dass He Jiankui mit seinem Vorgehen gegen zahlreiche ethische und wissenschaftliche Standards verstossen habe. Zudem hätten die Manipulationen, die die Babys vor einer Ansteckung mit HIV schützen sollten, vermutlich nicht den gewünschten Erfolg gehabt.

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