Etliche Tausend Menschen fielen dem Ebola-Virus in Westafrika zum Opfer. Jetzt haben Forscher das Virus dort in der Natur nachgewiesen.
Illinois Tollwut Fledermaus Hand
Eine Fledermaus in der Hand eines Menschen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher haben das Ebola-Virus bei einer Fledermaus in Westafrika entdeckt.
  • Der Virus kostete vor einigen Jahren dort 11'000 Menschen das Leben.
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Forscher haben das für Menschen hochgefährliche Ebola-Virus erstmals bei einer Fledermaus in Westafrika nachgewiesen. Weitere Untersuchungen müssten nun ergeben, ob mehr Fledermäuse betroffen sind und wie sie das Virus verbreiten, erklärte das liberianische Gesundheitsministerium. «Diese Informationen werden uns helfen, Strategien zu entwickeln, das Risiko weiterer Epidemien zu reduzieren», hiess es weiter. Antikörper gegen das Virus waren bereits zuvor bei Fledertieren in der Region nachgewiesen worden.

Die Aufnahme eines Elektronenmikroskops zeigt ein einzelnes Viruspartikel des Ebola-Virus.
Die Aufnahme eines Elektronenmikroskops zeigt ein einzelnes Viruspartikel des Ebola-Virus. - dpa

Die Analyse des Genoms habe eine grosse Übereinstimmung mit dem sogenannten Zaire-Ebola-Virus ergeben, das in Westafrika 2014/2015 den verheerenden Ebola-Ausbruch mit rund 11'000 Toten verursacht habe, erklärte der Virologe Simon Anthony von der Universität Columbia in New York zu dem Fund. «Das ist wichtig, weil wir bislang gar nicht wussten, wie es zu der Westafrika-Epidemie kam», sagte der an der Analyse beteiligte Forscher der Deutschen Presse-Agentur. Nun könne mehr über Ebola herausgefunden werden, auch hinsichtlich der Frage, wie das Virus auf Menschen übertragen werde.

Untersuchungen dauern noch an

Der Fund ist bislang noch nicht in einer namhaften wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht worden, weil die Untersuchungen noch andauern. Bislang sei nur die DNA von rund einem Viertel der Proben von 4000 Tieren aus Liberia analysiert worden, erklärte Anthony. Es sei aber vor allem den Behörden in Liberia wichtig gewesen, die Bevölkerung sofort vor der Tötung und dem Verzehr von Fledermäusen zu warnen. Die tödlichen Folgen des Ebola-Virus seien bekannt. «Daher wäre es falsch gewesen, diesen Fund zurückzuhalten», so Anthony.

Experten nehmen schon lange an, dass Fledermäuse oder Flughunde Träger des Virus und damit der Ausgangspunkt von Epidemien sein können. In Fledertieren Zentralafrikas wurde der Erreger bereits vor Jahren nachgewiesen. Bei der nun als Träger identifizierten Fledermaus in Westafrika handelt es sich um eine Langflügelfledermaus der Art Miniopterus inflatus, die in Höhlen lebt und sich von Insekten ernährt.

Zufällige Ansteckung möglich

Bei hunderten weiteren bislang getesteten Fledermäusen konnte das Virus allerdings nicht bestätigt werden. Damit könnte es sein, dass das Tier sich zufällig bei einem anderen Wildtier ansteckte, die Art normalerweise aber kein Reservoir für den Erreger ist.

Das Gesundheitsministerium in Monrovia forderte alle Liberianer auf, keine Fledermäuse mehr zu jagen, zu töten oder zu essen. In Liberia, das einem UN-Index zufolge zu den zehn ärmsten Ländern der Welt gehört, dienen Wildtiere wie Fledermäuse häufig als Nahrung.

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