Frankreichs Präsident prangert «zunehmende Aggressivität» des Iran an
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat dem Iran «zunehmende Aggressivität» und «inakzeptable Geiselnahmen» von Franzosen vorgeworfen.
«Ich rufe den Iran auf, zur Ruhe zu kommen und sich auf den Geist der Zusammenarbeit zu besinnen», sagte Macron am Mittwoch zum Abschluss des G20-Treffens in Indonesien.
Die derzeitige «Revolution der Frauen und der Jugend» verteidige universelle Werte, sagte Macron. Bei allem Respekt für die Souveränität des Iran sei es rechtens, «den Mut und die Legitimität dieses Kampfes» zu loben. Im Iran sind derzeit etwa 20 Menschen mit europäischen Pässen inhaftiert, die meisten von ihnen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Unter ihnen sind auch sieben Franzosen.
Der Iran wies unterdessen die Kritik der USA, Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft bei der Kontrolle der iranischen Atomanlagen zurück. Washington und die drei europäischen Unterzeichnerstaaten des Atomabkommens von 2015 hatten am Dienstag eine entsprechende Resolution bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eingebracht. Darin rufen sie den Iran auf, «seinen rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen».
«Sie haben eine Resolution entworfen und Dokumente beigebracht, von denen sie selbst wissen, dass sie nicht echt sind», sagte Mohammed Eslami, der Leiter der iranischen Atombehörde, am Mittwoch nach Angaben der staatlichen Agentur Irna. Ein Besuch von IAEA-Vertretern sei derzeit nicht vorgesehen, erklärte er.
Die IAEA hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass bei der Frage nach Spuren von angereichertem Uran an drei nicht gemeldeten Standorten keine Fortschritte erzielt worden seien.