Franzose bei russischem Raumfahrtbahnhof Baikonur verdurstet
Ein französischer Tourist stirbt auf dem Gelände des russischen Raumfahrtbahnhofs Baikonur.
Auf dem Gelände des russischen Raumfahrtbahnhofs Baikonur in der kasachischen Steppe ist ein Franzose offenbar verdurstet. Die französische Botschaft in Almaty sei über den Tod eines französischen Touristen informiert worden und kümmere sich um dessen Familie, hiess es am Donnerstag aus Diplomatenkreisen.
Nach Angaben der russischen Ermittlungsbehörden starb der Mann «bei extremer Hitze und Trockenheit» offenbar an den Folgen von Dehydrierung und chronischer Erkrankungen. Den Ermittlern zufolge war der 24-Jährige gemeinsam mit einem weiteren Franzosen illegal auf das riesige Gelände des Raumfahrtbahnhofs eingedrungen. Dort hätten sich die beiden mindestens drei Tage lang versteckt gehalten.
Festnahme nach Überleben
Der überlebende Franzose wurde festgenommen und nach einer Befragung durch ein Militärgericht in Baikonur wieder freigelassen, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Mit seinen zahlreichen Raumfahrt-Hinterlassenschaften aus der Sowjetära hat das Kosmodrom von Baikonur bei Fans schwer erreichbarer und «verbotener» Orte einen legendären Ruf. Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees werden jedes Jahr «Extremtouristen» auf dem Gelände gefasst.
Beliebtes Ziel für Extremtouristen
So wurde etwa im Frühjahr 2022 der britische Reise-Blogger Benjamin Rich, der mehr als vier Millionen Abonnenten hat, auf dem Weltraumbahnhof festgenommen. Auch die französischen Youtuber Le Grand JD und Hit the Road filmten bereits in den Hangars, in denen die Buran-Raumfähren aus der Sowjetzeit untergebracht sind.
In ihrem Video berichteten die beiden, sie hätten tagelang durch die kasachische Steppe laufen und sich vor Militärpatrouillen verstecken müssen, um zu den Hangars zu gelangen.