Furcht vor Eskalation: Libanesen verlassen Dörfer an Grenze zu Israel

Keystone-SDA
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Libanon,

Zahlreiche Libanesen fliehen vor einer möglichen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär. Dörfer seien «ausgestorben».

Soldaten Israel
Israelische Soldaten tragen in der Nähe der Grenze zum Libanon Versorgungsgüter. - keystone

Aus Angst vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär verlassen viele Libanesen den grenznahen Süden des Landes. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beschrieb die Dörfer dort am Mittwoch als ausgestorben. Der Bürgermeister des Grenzdorfes Al-Dhahira etwa rechnete nicht mit einer raschen Verbesserung der Lage. «Ich habe meine Frau und meine beiden kleinen Töchter nach Beirut geschickt», sagte er der dpa.

Das Dorf wurde am Montag von israelischem Beschuss getroffen, nachdem Kämpfer aus dem Libanon versucht hatten, nach Israel vorzudringen. Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert.

Soldaten in Panzern
Israelische Soldaten nahe der Grenze zum Libanon. - keystone

«Ich habe im letzten Krieg mit Israel im Jahr 2006 ein Kind verloren. Ich möchte kein weiteres verlieren», sagte Fatima Schueib aus Tyros. Einige Bewohner wollen ihre Heimatdörfer hingegen nicht verlassen: «Wir sind bereit, hier zu sterben, wir sind nicht bereit, unsere Häuser den Israelis zu überlassen», sagte Hania Tabaja aus dem Dorf Dschebien.

Hisbollah signalisiert Kampfbereitschaft

Die Hisbollah signalisierte am Mittwoch nach der Entsendung eines US-Flugzeugträgers ins östliche Mittelmeer Kampfbereitschaft: «Der Widerstand ist bereit zur Konfrontation.» Die Organisation hat grossen Einfluss in dem Mittelmeerland nördlich von Israel und gilt als enger Verbündeter des Irans, ist militärisch gut ausgerüstet und mit dem jüdischen Staat verfeindet. In den vergangenen Tagen gab es mehrere kleine Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär.

Hisbollah
Hisbollah-Unterstützer feiern im Libanon die Angriffe der Hamas. (Archivbild) - keystone

«Was wir derzeit an der Grenze erleben, ist ein Schattenboxkampf», sagte Experte Makram Rabah in Beirut. Eine militärische Eskalation schliesst er nicht aus. «Wenn die Kämpfe zwischen Hamas und Israel beendet sind, wird Israel sich darauf konzentrieren müssen, die Hisbollah einzudämmen», so Rabah.

Die Hisbollah habe seiner Einschätzung nach eine Hauptrolle bei der Vorbereitung und beim Training der Hamas-Kämpfer gespielt. Er fügte hinzu: «Wenn aus dem Iran den Befehl zur Frontöffnung kommt, wird die Hisbollah keine Sekunde zögern.»

Kommentare

User #5507 (nicht angemeldet)

Ja. Rennt, rennt. Es wird nichts nützen.

User #1505 (nicht angemeldet)

Leistet die SVP schon Hilfe vor Ort?

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