Geiseln: In Israel protestieren Hunderte in Nähe von Netanjahus Haus
Tausende Menschen haben in Israel bei Protesten mehr Engagement für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln gefordert.
Überall in Israel haben Tausende Menschen für ein Abkommen über die Freilassung der noch immer gefangengehaltenen israelischen Geiseln demonstriert. Auch in der Nähe des Wohnhauses des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu kam es zu Protesten mit mehreren hundert Teilnehmern.
Wenige Stunden zuvor war eine getötete Geisel beerdigt worden. «Eure Entscheidungen führen zu ihrem Tod», zitiertem israelische Medien aus der Rede eines Mannes. Sein Bruder wird noch immer im Gazastreifen festgehalten.
Biden fordert von Israel stärkere Bemühungen für Freilassung der Geiseln
Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden Netanjahus Bemühungen um ein Abkommen zur Befreiung als nicht ausreichend bezeichnet.
Angehörige der Geiseln würdigten in einer am Abend veröffentlichten Stellungnahme Bidens Bemühungen um ein Abkommen. Sie forderten von Netanjahu ähnliche Entschlossenheit. «Die Menschen in Israel werden nicht zulassen, dass die fast elf Monate andauernde Vernachlässigung der Geiseln andauert», hiess es darin. «Jeder Tag könnte ihr letzter sein, wie die Tötung der sechs Geiseln in den vergangenen Tagen gezeigt hat.»
Die israelische Armee gab am Sonntagmorgen bekannt, dass sie Leichen von sechs Geiseln entdeckt hatte. Sie wurden in einem unterirdischen Tunnel im Süden des Gazastreifens gefunden.
Die Geiseln seien etwa 48 bis 72 Stunden vor der Autopsie aus nächster Nähe erschossen worden.