Ein landesweiter Generalstreik aus Protest gegen die geplante Rentenreform von Staatschef Jair Bolsonaro hat am Freitag für Verkehrschaos in Brasilien gesorgt.
Geschlossene Metrostation in Sao Paulo
Geschlossene Metrostation in Sao Paulo - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Strassenblockaden in São Paulo vor Eröffnungsspiel der Copa América.
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Nur Stunden vor dem Eröffnungsspiel der Copa América in Brasiliens grösster Stadt São Paulo lag eine Metrolinie komplett lahm, während drei weitere Linien nur noch schleichend vorankamen. In São Paulo wollten zusätzlich Studenten und Hochschullehrer gegen geplante Kürzungen bei den Bildungsausgaben protestieren.

In 58 Städten des Landes kam es am Freitagvormittag (Ortszeit) zu ersten Protestaktionen, wie die Nachrichtenwebsite G1 berichtete. Für den Abend sind Massenkundgebungen in mehr als hundert Städten geplant.

Bereits am Vormittag hatten Demonstranten unter anderem in São Paulo Strassen blockiert, wo Brasiliens Fussballnationalmannschaft am Abend das Eröffnungsspiel der Copa América gegen Bolivien bestreitet. In Rio den Janeiro löste die Polizei dem Portal G1 zufolge die Blockaden mit Blendgranaten auf.

Trotz einiger Anpassungen, die Bolsonaro angesichts anhaltender Proteste an den Rentenplänen durchführen liess, bleibt die Reform den Gewerkschaften ein Dorn im Auge. Bolsonaro argumentiert, das derzeitige Rentensystem treibe Brasilien zurück in die Rezession. Sein Reformvorschlag sieht unter anderem Veränderungen beim Renteneintrittsalter und den Sozialabgaben vor.

Bolsonaro stösst mit seiner Reform auch auf parlamentarischen Widerstand. Im Unterhaus des Kongresses hat seine Sozialliberale Partei nur zehn Prozent der Sitze.

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