Gesundheitszustand von Nawalny hat sich weiter verschlechtert
Der Gesundheitszustand des Kremlkritikers Alexej Nawalny hat sich im Straflager weiter verschlechtert. Seinen Hungerstreik wird er dennoch fortsetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Putin-Kritiker Nawalny klagt über eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands.
- Seinen Hungerstreik gegen die mangelnde medizinische Versorgung setzt er trotzdem fort.
- Schon länger berichtet er über Rückenschmerzen und Lähmungserscheinungen in einem Bein.
Der im Straflager inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat eine weitere Verschlechterung seines Gesundheitszustands beklagt. Man habe ihm 38,1 Grad Fieber sowie «starken Husten» attestiert.
Seinen vor einigen Tagen begonnenen Hungerstreik werde er trotzdem fortsetzen, schrieb Nawalny am Montag auf Instagram. Bereits drei seiner Mitgefangenen seien wegen Tuberkulose in ein Spital gebracht worden.
Nawalny klagt über schlechten Gesundheitszustand
Der Oppositionspolitiker ist in einem Straflager rund 100 Kilometer östlich von Moskau inhaftiert. Schon seit längerem berichtet er über starke Rückenschmerzen und Lähmungserscheinungen in einem Bein.
Am vergangenen Mittwoch erklärte Nawalny, aus Protest gegen mangelnde medizinische Versorgung in einen Hungerstreik getreten zu sein.
Nawalny war im Februar in einem viel kritisierten Prozess zu einer mehrjährigen Straflager-Haft verurteilt worden. Die russische Justiz wirft ihm vor, in einem früheren Strafverfahren gegen Meldeauflagen verstossen zu haben. Dies, während er sich in Deutschland von einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholte.
Anschlag auf den Kremlkritiker
Einer Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada zufolge hält knapp ein Drittel der Russen (29 Prozent) das Urteil für «eher unfair». Deutlich mehr Befragte (48 Prozent) meinten hingegen, Nawalny sei wohl zu Recht verurteilt worden.
Nawalny war im vergangenen August nach einem Zusammenbruch während eines Inlandsflugs ins Koma gefallen. Er wurde wochenlang in der Berliner Klinik Charité behandelt. Der prominente Oppositionelle macht ein unter dem Befehl von Präsident Wladimir Putin stehendes «Killerkommando» des Inlandsgeheimdiensts FSB dafür verantwortlich. Putin und der FSB wiesen die Vorwürfe zurück.
