Gewaltwelle treibt Tausende im Nordosten Nigerias in die Flucht
Boko Haram terrorisiert seit 2009 Nordostnigeria und nahe Gebiete. Bei ihren Anschlägen und Angriffen starben nach Schätzungen mindestens 20'000 Menschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem 26. Dezember sind rund 6000 Menschen aus Nigeria über den Tschadsee geflüchtet.
- Der Nordosten Nigerias wird von Kämpfen zwischen der Armee und Milizen heimgesucht.
Im Nordosten Nigerias haben neue Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen und der Armee nach Uno-Angaben in den vergangenen vier Wochen Tausende Menschen in die Flucht getrieben.
Das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR nennt die Angreifer nicht beim Namen, aber in der Region Borno kämpft seit Jahren die islamistischen Terrormiliz Boko Haram. Etwa 6000 Menschen seien seit dem 26. Dezember über den Tschadsee in den Tschad geflohen, berichtete das UNHCR heute Dienstag in Genf.
Bedrohungen und Einschüchterungen der Milizen
Die meisten Ankömmlinge seien Frauen und Kinder. Sie hätten von Bedrohungen und Einschüchterungen durch die Milizen berichtet.
Hilfsorganisationen haben vergangene Woche bereits von Tausenden Menschen berichtet, die aus der Region über die Grenze nach Kamerun flohen. Zehntausende sind nach Uno-Schätzungen in der Region auf der Flucht.
Boko Haram terrorisiert seit 2009 den verarmten Nordosten Nigerias und angrenzende Gebiete. Bei ihren Anschlägen und Angriffen sind nach Schätzungen mindestens 20'000 Menschen getötet worden. Das nigerianische Militär hat seit 2016 grosse Gebiete unter Kontrolle gebracht, die Fundamentalisten sind jedoch nicht besiegt.