Grossbrand in Südafrikas Parlament richtet schwere Schäden an
Der Grossbrand, der sich im südafrikanischen Parlament ereignete, verursachte grosse Schäden. Man rechnet mit umgerechnet mehreren hundert Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Das südafrikanische Parlamentsgebäude in Kapstadt brannte am Neujahrswochenende.
- Mittlerweile ist das Feuer unter Kontrolle und einige wichtige Daten wurden gesichert.
- Die Kosten für den Wiederaufbau werden auf mehrere hundert Millionen Franken geschätzt.
Der Grossbrand in Südafrikas Parlamentsgebäude vom Neujahrswochenende hat die Kap-Nation auch am Montag weiter in Atem gehalten. Das Feuer galt am Vormittag als weitgehend gelöscht. Am Abend waren im Dachbereich erneut lodernde Flammen und dichte Rauchschwaden über dem historischen Gebäude zu sehen.
Das zunächst auf ein Dutzend Feuerwehrleute verringerte Löschpersonal wurde umgehend wieder aufgestockt. Die enorme Hitze in dem Gebäude sei von 400 Grad Celsius auf 100 Grad gesunken. Das erklärte die zuständige Ministerin Patricia de Lille. Eine Begehung der Ruine durch Ermittler sei noch nicht möglich.
Die Kosten für einen Wiederaufbau des historischen Gebäudes dürften nach ersten Schätzungen enorm sein. «Wir werden mehrere hundert Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Rands für den Wiederaufbau benötigen.» Das sagte Kapstadts Sicherheitsbeauftragter Jean-Pierre Smith am Montag dem Nachrichtensender eNCA. Dies entspräche mehreren hundert Millionen Franken.
Bibliothek und elektronische Daten gesichert
Am Montag waren nach Behördenangaben noch Feuerwehrleute damit beschäftigt, Brandnester in dem teilweise knapp 150 Jahre alten Gebäude zu bekämpfen. Die Parlamentsbibliothek mit wertvollen Büchern konnte wegen der feuersicheren Mauern dort vor den Flammen gerettet werden. Zudem konnten elektronisch gespeicherte Daten gesichert werden.
Smith sprach vor laufender Kamera von schweren Mängeln, die auf mangelhafte Wartung zurückzuführen sein könnten. So habe sich das Elektrizitätssystem nicht automatisch ausgeschaltet und die Belüftungsanlagen weiter laufen lassen. Auch sei der automatische Feueralarm erst mit grosser Verspätung ausgelöst worden.
In der Touristenmetropole Kapstadt hatten mehr als 70 Feuerwehrleute am frühen Sonntagmorgen versucht, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die Flammen haben unter anderem auch den Plenarsaal der Nationalversammlung sowie zahlreiche Büros zerstört. Das Feuer war zunächst an der Rückseite des Gebäudekomplexes ausgebrochen, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt. Das erklärte die Ministerin Patricia de Lille.