Gustavo Petro als neuer Präsident Kolumbiens vereidigt
Am Sonntag trat Gustavo Petro das Präsidentenamt in Kolumbien an. Der Linkspolitiker hat sich grosse Ziele gesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag wurde der neue Präsident von Kolumbien vereidigt.
- Gustavo Petro hat grosse Ziele mit seinem Land.
- Der Linkspolitiker will unter anderem die Beziehungen zu Venezuela normalisieren.
Am Sonntag trat der neue kolumbianische Präsident Gustavo Petro sein Amt an. Der Linkspolitiker legte am Sonntag auf der Plaza Bolívar im Zentrum der Hauptstadt Bogotá seinen Amtseid ab.
Mehrere Kollegen wie Chiles Präsident Gabriel Boric und der argentinische Staatschef Alberto Fernández waren vor Ort. Auch der bolivianische Präsident Luis Arce und Spaniens König Felipe VI. nahmen an der Feier teil.
Für Ärger sorgte die ausscheidende konservative Regierung. Diese verweigerte im letzten Moment die Herausgabe des Schwerts des Nationalhelden Simón Bolívar und der Skulptur "Friedenstaube" von Fernando Botero. Dabei hätten sie bei der Amtseinführung des Präsidenten eigentlich gezeigt werden sollen.
Kolumbien: Gustavo Petro will Beziehung zu Venezuela normalisieren
Petro hatte sich in der Stichwahl am 19. Juni gegen den populistischen Immobilien-Unternehmer Rodolfo Hernández durchgesetzt. Mit seiner Vizepräsidentin Francia Márquez rückt erstmals eine schwarze Frau an die Staatsspitze.
Gustavo Petro will die Beziehungen zu Venezuela normalisieren und die Grenzen zu dem Nachbarland wieder öffnen. Zudem will er den vor sechs Jahren geschlossenen Friedensvertrag mit der Guerillaorganisation Farc konsequent umsetzen. Auch mit den anderen bewaffneten Gruppen des Landes will er Gespräche aufnehmen.
Zudem hat der Ex-Guerillero angekündigt, die Ausbeutung der Rohstoffvorkommen zu bremsen. Das könnte auch Folgen für Deutschland haben. Das Land will wegen der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs künftig mehr Kohle aus Kolumbien importieren will.
Die Herausforderungen für den neuen Staatschef sind gross: Kolumbien ringt mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, grosser sozialer Ungerechtigkeit und weit verbreiteter Gewalt. Von der bisherigen konservativen Regierung von Präsident Iván Duque wurde das Friedensabkommen mit den Farc nur halbherzig umgesetzt. Viele Ex-Kämpfer sind deshalb wieder in den Untergrund gegangen und haben sich kriminellen Banden angeschlossen.