Haftbefehl gegen Yoon: Südkoreas Ex-Präsident unter Druck

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Südkorea,

Wegen Machtmissbrauchs und Aufruhr haben Ermittler in Südkorea Haftbefehl gegen den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol beantragt.

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Gegen den südkoreanischen Präsidenten Yoon wurde ein Haftbefehl erlassen. - Keystone

Südkoreas suspendierter Präsident Yoon Suk-yeol steht vor einer möglichen Festnahme. Ein Gericht in Seoul erliess einen Haftbefehl gegen ihn wegen Machtmissbrauch und Aufruhr.

Der Haftbefehl gegen Yoon Suk-yeol hängt mit der umstrittenen Verhängung des Kriegsrechts Anfang Dezember zusammen. «Die Süddeutsche Zeitung» berichtet, dass Yoon drei gerichtliche Vorladungen ignorierte.

Das Gericht sieht einen hinreichenden Tatverdacht und die Gefahr einer Flucht vor der Justiz. Neben dem Haftbefehl wurde auch ein Durchsuchungsbefehl für Yoons Residenz erlassen.

Warum kam es zum Haftbefehl gegen Yoon?

Anfang Dezember verhängte Yoon überraschend das Kriegsrecht mitten in einem Haushaltsstreit. Nur Stunden später hob er es jedoch wieder auf.

Diese Aktion löste Ermittlungen gegen den Präsidenten aus. Yoon verteidigte seine Entscheidung als Massnahme zum Schutz der Nation.

südkorea prässident
Südkoreas Präsident geriet nach seiner Entscheidung, das Kriegsrecht auszurufen, massiv unter Druck. Nun folgte der Haftbefehl gegen Yoon. - Keystone

Die Opposition wirft Yoon hingegen Verfassungsbruch vor. Dies führte zu einer schweren Staatskrise in Südkorea.

Südkorea steckt in der Krise

Mitte Dezember stimmte die Nationalversammlung für Yoons Amtsenthebung.

Derzeit führt der bisherige Finanzminister Choi Sang Mok vorübergehend die Staatsgeschäfte. Er übernahm die Aufgaben des suspendierten Präsidenten.

Die politische Situation in Südkorea bleibt angespannt. Eine Lösung der Krise ist noch nicht in Sicht.

Historische Dimension

Yoon könnte der erste Präsident Südkoreas sein, der während seiner Amtszeit festgenommen wird. Die «Süddeutsche Zeitung» meldet, dass das Verfassungsgericht nun prüft, ob die Amtsenthebung verfassungswidrig oder -konform war.

Das Büro für Korruptionsuntersuchungen bei hochrangigen Beamten (CIO) teilte die Entscheidung des Gerichts mit. Der Haftbefehl ist laut «Süddeutscher Zeitung» bis zum 6. Januar gültig.

Yoons Anwalt bezeichnet den Haftbefehl als «illegal«

Yoons Anwälte bezeichnen den Haftbefehl als «ungerechtfertigt». Sie argumentieren, dass ein amtierender Präsident laut Gesetz nicht wegen Machtmissbrauchs belangt werden könne.

Glaubst du, dass Yoon ins Gefängnis muss?

Die Entscheidung über die Rechtmässigkeit des Kriegsrechts obliege dem Verfassungsgericht. Yoon werde dort persönlich erscheinen.

Die Ermittler haben nun bis zu 48 Stunden Zeit, Yoon festzuhalten und zu verhören. Danach kann ein echter Haftbefehl beantragt oder Yoon freigelassen werden, meldet die «Tagesschau».

Kommentare

User #1547 (nicht angemeldet)

Nordkorea einfach wäre doch günstiger. Kim würde sich bestimmt freuen und seine nette Schwester. Hehehe. LOL.

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