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Hamas hält Geisel-Liste zurück: Waffenruhe um Gaza verzögert sich

Marie Augustin
Marie Augustin

Palestina,

Seit heute hätte im Gazastreifen eigentlich Waffenruhe herrschen sollen. Doch die Hamas hält sich nicht an den Geisel-Deal. Israel fährt mit den Angriffen fort.

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Solange die Hamas den Geisel-Deal nicht erfüllt, will Netanjahu die Angriffe im Gazastreifen fortsetzen. (Archivbild) - keystone

42 Tage der Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel hätten um 7.30 Uhr MEZ beginnen sollen. Doch die ausgehandelten Punkte des Abkommens werden bislang nicht eingehalten.

Eigentlich hätte die Hamas eine Liste mit den Namen jener drei Geiseln überliefern müssen, die heute freigelassen werden sollen. Der Austausch soll um 15.00 Uhr MEZ stattfinden.

Doch diese Liste hat Israel bislang nicht erreicht – und die israelische Armee greift weiter an. Wie Armeesprecher Daniel Hagari laut «ZDF» bekanntgab, würden die Angriffe bis zur Vorgabenerfüllung anhalten.

«Technische Gründe» verhindern Nennung von drei Namen

Sowohl die israelische Artillerie als auch die Luftwaffe sind im Gazastreifen weiterhin im Einsatz. Mehrere «Terrorziele» seien im Norden und im Zentrum angegriffen worden.

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Die Angriffe im Gazastreifen halten an. Rauch steigt am heutigen Morgen über Beit Hanoun auf. - keystone

Benjamin Netanjahu bekräftigte als Ministerpräsident Israels bereits, erst bei Übergabe der Liste mit der Waffenruhe zu beginnen. Wie der «Spiegel» berichtet, benennt die Hamas «technische Gründe» als Ursache für die Verspätung.

Geisel-Deal: 33 gegen 1900

Insgesamt besagt der Geisel-Deal: Die Hamas lässt 33 der 98 im Gazastreifen gefangen gehaltenen Geiseln frei.

Im Gegenzug werden Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen: Ägypten bezifferte als Vermittlungsland rund 1'900 Häftlinge, Israel sprach bislang von 737.

Nach UN-Schätzung leiden 90 Prozent der über zwei Millionen Einwohner im Gazastreifen unter Hunger. Das Abkommen sah auch eine schnelle Versorgung der Bewohner mit Lebensmitteln vor.

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Die Menschen im zerstörten Gazastreifen leiden unter Hunger und versuchen, in improvisierten Camps zu überleben. (Archivbild) - keystone

Dem Deal waren monatelange Verhandlungen mit Unterstützung durch die USA, Ägypten und Katar vorausgegangen. In der ersten Phase des Abkommens sollten weitere gemeinsame Planungen zur dauerhaften Beendigung des Krieges vollzogen werden.

Sollte das Abkommen nun doch scheitern, will Israel mit Gewalt alle Kriegsziele inklusive der Vernichtung der Hamas durchsetzen.

Kommentare

User #6264 (nicht angemeldet)

Israel bereit die Öffentlichkeit auf eine Fortsetzung des Krieges vor, nachdem er bekommen hat, was er will. Anschliessend wird nach seinen Aussagen die Hamas gegen den Waffenstillstand verstossen und sie führen den Krieg dann weiter. Ganz nach dem Drehbuch des letzten Waffenstillstands.

User #957 (nicht angemeldet)

Klar wie Sauce dass dieser Kerl die Waffenruhe herauszögert. Der hat Angst seine Führung zu verlieren.

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