Hamas ist offenbar für «Gefangenenaustausch» bereit
Berichten zufolge ist die Hamas bereit, in einer ersten Phase 34 Geiseln an Israel freizulassen. Die USA intensiviert ihre Bemühungen zur Waffenruhe in Gaza.
Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar steht nicht nur eine Waffenruhe im Gazastreifen im Mittelpunkt. Auch ein Gefangenenaustausch wird derzeit diskutiert.
Laut «N-TV» ist die Hamas bereit, in einer ersten Phase 34 Geiseln an Israel freizulassen. Die Geiseln, ob tot oder lebendig, sind laut einem hochrangigen Vertreter der Hamas «alle Frauen, Kranke, Kinder und ältere Israelis.»
Die Hamas fordert im Gegenzug die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
Israel fordert Geisel-Liste von der Hamas
Israel verlangt weiterhin eine vollständige Liste der noch lebenden Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas im Gaza-Gebiet befinden. Die Organisation hält nach wie vor etwa 96 Geiseln fest, von denen 34 bereits als tot gelten.
Seit dem massiven Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden bereits über 1'200 Menschen getötet. Viele weitere wurden verschleppt.
US-Aussenminister intensiviert Bemühungen
US-Aussenminister Antony Blinken hat betont, dass es wichtig sei, die Geiseln noch vor dem Amtsantritt von Donald Trump freizubekommen. Blinken äusserte laut «Spiegel» den Wunsch, innerhalb der nächsten zwei Wochen Fortschritte zu erzielen.
Hochrangige israelische und US-Vertreter, darunter der Mossad-Chef David Barnea, sind in Katar, um Gespräche zu führen. Eine direkte Verhandlung hat die Hamas bisher stets abgelehnt.
Währenddessen wird ein US-Vermittler im Libanon erwartet, um die Einhaltung einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu überprüfen. Die israelische Regierung hat gewarnt, dass die Waffenruhe gefährdet ist, falls die Hisbollah nicht ihren Verpflichtungen nachkommt.
Herausforderungen und Unsicherheiten
Trotz der Fortschritte in den Verhandlungen gibt es erhebliche Unsicherheiten. Die Hamas benötigt laut eigenen Angaben etwa eine Woche, um die Identität der Geiseln zu klären.
Zudem bleibt unklar, ob die vereinbarten Bedingungen für einen Gefangenenaustausch tatsächlich eingehalten werden können. Militärsprecher Israels haben betont, dass das Land weiterhin militärisch gegen die Hamas vorgehen wird, während gleichzeitig Verhandlungen stattfinden.
Laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind dabei bereits über 45'800 Menschen ums Leben gekommen. Diese Zahlen können jedoch nicht unabhängig verifiziert werden.