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Hamas lässt sieben weitere Geiseln frei

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Keystone-SDA, DPA

Israel,

Die israelische Soldatin Agam Berger ist von der Hamas freigelassen worden. Sie wurde an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben.

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Die Hamas hat die israelische Soldatin Agam Berger freigelassen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hamas hat die israelische Soldatin Agam Berger freigelassen.
  • Die 20-Jährige war 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden.
  • Mittlerweile wurden auch sieben weitere Geiseln freigelassen.

Die von Islamisten im Gazastreifen freigelassene israelische Soldatin Agam Berger ist nach Militärangaben wieder auf israelischem Gebiet. Die 20-Jährige werde zunächst zu einem Treffpunkt im Süden Israels gebracht, wo sie ihre Eltern treffen werde, teilte die israelische Armee mit.

Die junge Frau war zuvor in Dschabalija im Norden des Gazastreifens im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung von der islamistischen Terrororganisation Hamas an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben worden. Familienangehörige verfolgten die Freilassung live im Fernsehen und jubelten vor Glück.

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Die Soldatin war am 7. Oktober 2023 entführt worden. - keystone

Berger soll in ein Spital gebracht werden, wo sich bereits vier weitere Soldatinnen aufhalten. Sie waren am Samstag freigelassen worden. Zu Hause wartet nach Medienberichten ihre Geige auf die passionierte Musikerin.

Sie war am 7. Oktober 2023 zusammen mit anderen Späherinnen von Terroristen der Hamas und anderer Organisationen in den Gazastreifen verschleppt worden.

Sieben weitere Geiseln freigelassen

Nach Angaben der israelischen Armee unter Berufung auf das Internationale Rote Kreuz wurden weitere sieben Geiseln freigelassen. Fünf besitzen eine ausländische Staatsbürgerschaft, zwei sind Israelis.

Die Freigelassenen seien unterwegs zur Übergabe an das Militär, hiess es. Nach vorherigen Informationen handelte es sich bei den in Chan Junis freigelassenen Geiseln um zwei Deutsch-Israelis und fünf Thailänder.

Freigelassene Geiseln werden in Spitäler gebracht

Nach ihrer Freilassung im Gazastreifen sind die Geiseln in verschiedene Krankenhäuser in Israel gebracht worden.

Der 80 Jahre alte Deutsch-Israeli Gadi Moses sei im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv angekommen, teilte eine Sprecherin mit. «Nach seiner Ankunft ist er gründlich untersucht worden, um seinen Zustand einzuschätzen und die medizinische Behandlung entsprechend zu planen.»

Die 29 Jahre alte Deutsch-Israelin Arbel Yehud wurde nach Angaben der Klinik in das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv gebracht. Fünf thailändische Zivilisten seien im Schamir Medical Center nahe Tel Aviv angekommen und bereits untersucht worden, teilte das israelische Gesundheitsministerium mit.

Geisel-Übergabe verlief chaotisch

Die Aufnahmen von Al-Dschasira zeigten, wie die Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80) durch eine grosse, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen mussten. Vermummte und bewaffnete Islamisten begleiteten und beschützten sie.

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Die 29-jährige Deutsch-Israelin Arbel Yehud ist freigelassen worden. - keystone

Ein Kämpfer hielt die Hand der verängstigt wirkenden Frau. Israelische Fernsehkommentatoren sprachen in Anlehnung an den Kreuzweg Jesu von einer «Via Dolorosa».

Scholz und Baerbock melden sich zu Wort

«Arbel Yehoud und Gadi Moses sind frei, beide deutsch-israelische Staatsangehörige. Wir sind erleichtert und freuen uns mit allen Geiseln, die heute zurückgekehrt sind», schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf der Plattform X.

Er forderte, dass alle Geiseln freikommen müssen.

Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock schrieb mit Blick auf die Freilassung der beiden deutsch-israelischen Geiseln auf X: «Mit den Familien von Arbel und Gadi habe ich vor Ort immer wieder gebangt, geweint, gehofft. Ihre Stärke bewegt mich tief.»

Während der Freilassung der beiden sowie mehrerer thailändischer Geiseln hatte es chaotische und bedrohliche Szenen gegeben. «Bis zuletzt von der Hamas gepeinigt», hiess es in der Erklärung Baerbocks. Sie veröffentlichte diese auch auf Hebräisch.

Israel garantiert sicheren Ablauf bei künftigen Geisel-Freilassungen

Nach den chaotischen Szenen bei der Übergabe von Geiseln im Gazastreifen haben Unterhändler laut Israel einen sicheren Ablauf bei künftigen Freilassungen zugesagt.

Den aus Israel verschleppten Menschen werde ein sicheres Verlassen des Palästinensergebiets garantiert, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Israel besteht demnach darauf, dass Lehren aus dem chaotischen Übergabeprozess gezogen werden.

Die Mitteilung ging nicht auf eine angekündigte Verschiebung der Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen ein. Mittlerweile wurde die Freilassung palästinensischer Gefangener wieder aufgenommen.

Kommentare

User #1136 (nicht angemeldet)

Es sieht danach aus, dass die meisten israelischen Zivilisten von der Hamas und ihren Unterstützern in der Bevölkerung von Gaza getötet wurden. 😰

User #2841 (nicht angemeldet)

Wo sind die Kinder? Das Rote Kreuz und die UNO schweigen.

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