Hausdurchsuchung bei Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro
Die Gefahr des Coronavirus hatte Brasiliens rechter Ex-Präsident stets heruntergespielt. Seine persönlichen Impfdaten sollen gefälscht sein.
Das Wichtigste in Kürze
- In Brasilien hat die Polizei das Haus des Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro durchsucht.
- Grund dafür seien gefälschte Impfpässe.
- Es seien 16 Durchsuchungsbeschlüsse und sechs Haftbefehle ausgestellt worden.
Wegen gefälschter Impfpässe hat die Polizei Medienberichten zufolge das Haus des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro durchsucht. Die Beamten beschlagnahmten die Handys von Bolsonaro und seiner Frau Michelle, wie der Fernsehsender «TV Globo» am Mittwoch berichtete. Zudem sei Bolsonaros früherer Adjutant, Oberstleutnant Mauro Cid Barbosa, verhaftet worden.
Die Ermittlungen richteten sich gegen eine kriminelle Vereinigung, die falsche Daten in das System des Gesundheitsministeriums eingespeist haben soll. Das teilte die Bundespolizei mit.
So sei es möglich gewesen, Impfnachweise für tatsächlich ungeimpfte Personen auszustellen. Weiter auch die Reiserestriktionen beispielsweise in Brasilien und den USA umzugehen. Es seien 16 Durchsuchungsbeschlüsse und sechs Haftbefehle ausgestellt worden.
Impfdaten von Tochter des Ex-Präsidenten laut Medien gefälscht
Laut «TV Globo» sollen unter anderem die Impfdaten von Bolsonaro, seiner Tochter Laura und seines Ex-Adjutanten Cid gefälscht worden sein. Der rechte Ex-Präsident hatte die Gefahr des Coronavirus und die Wirksamkeit von Impfungen immer wieder in Zweifel gezogen.
Kurz vor dem Amtsantritt seines Nachfolgers Luiz Inácio Lula da Silva an Neujahr war Bolsonaro in die USA gereist. Er kehrte erst Ende März wieder in sein Heimatland zurück.