Ex-Präsident Bolsonaro kehrt nach Brasilien zurück
Nachdem er in der Stichwahl gegen den Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva verlor, reiste Jair Bolsonaro in die USA. Nun ist der Ex-Präsident zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Jair Bolsonaro kehr nach dreimonatigem Aufenthalt in den USA wieder nach Brasilien zurück.
- Nach seinem Abgang nach Stichwahl flog der Ex-Präsident mit seiner Familie in die USA.
- Aufgrund laufender Ermittlungen könne eine Neuwahl im Jahr 2026 für Bolsonaro eng werden.
Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro ist nach drei Monaten Aufenthalt in den USA wieder in Brasilien. Bolsonaro kam am Flughafen Brasília aus Orlando an, wie der Sender «CNN Brasil» am Donnerstag berichtete.
Entgegen den Erwartungen wurde der 68-Jährige nicht von Tausenden Anhängern begrüsst. Es war lediglich einer Gruppe vor Ort, wie auf Fotos und Videos zu sehen war.
Sagt Lula den Kampf an
In seiner ersten Rede zurück auf brasilianischem Boden sagte er Konkurrent Lula den Kampf an. «Das Parlament macht uns stolz durch seine Massnahmen und sein Verhalten», sagte Bolsonaro.
«Es zeigt diesen Leuten, die an der Macht sind, dass sie mit dem Schicksal unserer Nation nicht machen können, was sie wollen.» Die Liberale Partei des rechten Bolsonaro stellt im Kongress die Mehrheit und kann Lula das Regieren so erschweren.
Anhänger Bolsonaros stürmten Kongress
Bolsonaro war in der Stichwahl um das Präsidentenamt Brasiliens im Oktober 2022 dem Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva unterlegen. Zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit an Neujahr flog Bolsonaro mit seiner Familie in die USA. Wo er sich seitdem aufhielt. Medienberichten zufolge beantragte er ein sechsmonatiges Touristenvisum.
Am 8. Januar wollten Anhänger Bolsonaros den Wahlsieg Lulas nicht anerkennen, worauf sie Kongress, Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof in Brasília stürmten. Es wurden erhebliche Schäden verursacht. Das Oberste Gericht mit Sitz in der Hauptstadt untersucht unter anderem die «geistige Urheberschaft» und die Rolle Bolsonaros.
Gegen den Ex-Staatschef laufen mehrere Ermittlungen, die zu Haftstrafen führen könnten. Sollte er verurteilt werden, könnte Bolsonaro bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien 2026 auf jeden Fall unwählbar werden.
Vor seinem Abflug in Orlando hatte er zu «CNN Brasil» gesagt, in er Heimat nicht Oppositionsführer werden zu wollen. Er werde sich aber weiter für seine Partei engagieren, betonte Bolsonaro. So will er etwa durch Brasilien reisen und mit Anhängern sprechen.