Im Süden Syriens kam es in der Nacht auf Mittwoch zu heftigen Bombenangriffen.
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Verwüstung nach einem Luftangriff in Syrien (Archivbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Luftangriffe erschüttern den Süden Syriens.
  • Drei Kliniken konnten wegen der Detonationen nicht weiter betrieben werden.
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Nach heftigen Luftangriffen auf Rebellengebiete im Süden Syriens sind Aktivisten zufolge mehrere Feldspitäler ausser Betrieb. Drei Klinken könnten infolge von Bombardierungen östlich der Stadt Daraa nicht mehr weiterarbeiten.

Dies meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch. Es handle sich um Spitäler in den Städten Saida, Al-Mseifra und Al-Dschisa in der Provinz Daraa. Bei allen drei Kliniken seien in der Nacht Bomben in unmittelbarer Nähe eingeschlagen, so dass sie ihren Betrieb hätten einstellen müssen.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von Ärzten und Aktivisten vor Ort bezieht, konnte zunächst nicht sagen, ob Patienten oder Ärzte verletzt wurden. Bereits in den vergangenen Tagen hatten zwei Kliniken in der Region wegen der Offensive der Regierungstruppen ihre Arbeit einstellen müssen.

Regelmässige Angriffe

Die Region an der Grenze zu Jordanien erlebt seit rund einer Woche Angriffe von Regierungstruppen. Am Montag begann die Armee nach Angaben syrischer Staatsmedien eine Offensive, um die Verbindung zwischen der teilweise von Rebellen kontrollieren Stadt Daraa und dem Nachbarland Jordanien zu kappen.

Aktivisten berichteten von heftigen Luftangriffen in der Nacht auf Mittwoch. An der Bombardierung seien auch russische Jets beteiligt, meldeten die Menschenrechtsbeobachter. Russland ist im syrischen Bürgerkrieg ein wichtiger Verbündeter der Regierung. Moskau, die USA und Jordanien hatten sich vor rund einem Jahr auf eine sogenannte Deeskalationszone für Daraa geeinigt.

Grosser Flüchtlingsstrom

Nach Uno-Angaben sind in der Region rund 50'000 Zivilisten auf der Flucht. Wie Aktivisten berichteten, flohen viele Menschen in Richtung der israelischen Grenze. Die Flüchtlinge wüssten, dass die Jets Gebiete in der Nähe der von Israel besetzten Golanhöhen nicht bombardieren würden, erklärte ein Aktivist aus Daraa. Jordanien hat die Grenze geschlossen und will keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen.

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