Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wurde im Südsudan Zeuge «schrecklicher sexueller Gewalt».
Ärzte ohne Grenzen
Eine Frau verlässt ein Gebäude der Ärzte ohne Grenzen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Südsudan betreuen Helfer innerhalb einer Woche 125 Opfer sexueller Gewalt.
  • Einige der misshandelten Mädchen seien jünger als zehn Jahre.
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In einem Gebiet im Südsudan sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) 125 Frauen und Mädchen innerhalb einer Woche zu Opfern «schrecklicher sexueller Gewalt» geworden. Einige der misshandelten Mädchen seien jünger als zehn Jahre. Die Opfer seien nicht nur vergewaltigt, sondern auch mit Stöcken oder Gewehrkolben geschlagen worden, erklärte die Organisation heute Freitag. Die Opfer aus dem Bezirk Rubkona seien in einer MSF-Klinik in der nördlichen Stadt Bentiu behandelt worden.

«Selbst Schwangere wurden von den brutalen Angriffen nicht verschont», schilderte MSF-Hebamme Ruth Okello. Ein solches Ausmass sexueller Gewalt habe sie in drei Jahren im Südsudan noch nie erlebt, erklärte Okello. In den ersten zehn Monaten des Jahres waren in Bentiu demnach nur 104 Überlebende sexueller Gewalt behandelt worden.

MSF macht keine Angaben zu den mutmasslichen Tätern. Das Ausmass der Gewalt legte jedoch nahe, dass es sich um eine bewaffnete Gruppe gehandelt haben könnte, also Rebellen oder Streitkräfte. Nach fünf Jahren Bürgerkrieg – in dem Zehntausende getötet wurden und über vier Millionen Menschen geflohen sind – standen die Zeichen im Südsudan zuletzt auf Frieden. Präsident Salva Kiir und sein Widersacher Riek Machar unterzeichneten ein Abkommen, das eine Teilung der Macht vorsieht. Ob der Vertrag halten wird, muss sich noch zeigen.

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