Hilfsorganisation: 14 Migranten vor Marokkos Küste ertrunken
Mindestens 14 Menschen ertrinken, als ihr Boot auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln kentert.
Bei der Überfahrt eines afrikanischen Migrantenboots mit mehr als 58 Menschen an Bord auf die Kanarischen Inseln sind nach Angaben einer Hilfsorganisation mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Das Schlauchboot sei am Donnerstag vor der Küste Marokkos in Seenot geraten und halte sich kaum noch an der Wasseroberfläche, teilte die spanische Hilfsorganisation Caminando Fronteras (Grenzgänger) mit. Die Überlebenden würden sich an das Boot klammern.
Nach Angaben der spanischen Seenotrettung laufe inzwischen von Marokko aus ein Rettungseinsatz, berichtete der staatliche spanische TV-Sender RTVE am Freitag. Caminando Fronteras kritisierte, dass die Rettungsaktion zu spät eingeleitet worden sei und Marokko und Spanien oft tatenlos blieben, weil sie sich gegenseitig die Verantwortung zuschöben, sagte sie dem staatlichen spanischen Radiosender RNE.
Kritik an Behörden
Die Kanaren erleben seit Anfang Oktober eine starke Zunahme der Ankünfte von Booten mit irregulären Migranten. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums wurde 2023 ein Anstieg um etwa 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum registriert. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden dieses Jahr bis zum 24. Dezember mehr als 38'000 Migranten aus Afrika gezählt.
Nach Informationen von Caminando Fronteras starben in den ersten sechs Monaten des Jahres mindestens 778 Migranten bei dem Versuch, auf der gefährlichen Route von Westafrika über den Atlantik zu den Kanaren zu gelangen.