Ehemaliger Unesco-Chef Mayor Zaragoza mit 90 gestorben
Der ehemalige Unesco-Chef und spanische Politiker, Federico Mayor Zaragoza, ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
Der frühere Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco), der Spanier Federico Mayor Zaragoza, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das berichtete der staatliche spanische Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die Universität Granada. Der Wissenschaftler und Politiker war dort zwischen 1968 und 1972 Rektor. Zu dieser Bildungseinrichtung unterhielt er bis zuletzt enge Kontakte.
Der am 27. Januar 1934 in Barcelona geborene Mayor Zaragoza war gelernter Biochemiker. Er promovierte in Pharmazie an der Madrider Universidad Complutense. Ohne seine wissenschaftliche Arbeit zu vernachlässigen, wurde er bald – schon vor dem Tod von Gewaltherrscher Francisco Franco im Jahr 1975 und dem Ende der Diktatur – politisch aktiv. RTVE bezeichnete ihn als eine der «Schlüsselfiguren» beim Übergang des Landes zur Demokratie.
Eine Karriere gewidmet Bildungs-und kulturelle Gerechtigkeit
Mayor Zaragoza war in Spanien unter anderem Parlamentsabgeordneter und Minister für Bildung und Wissenschaft (1981-1982) sowie in den 1980er Jahren auch Abgeordneter im Europäischen Parlament, bevor er zwischen 1987 und 1999 die Unesco leitete. Als Unesco-Chef «kämpfte er für Bildungsgerechtigkeit, kulturelle Verständigung und nachhaltige Entwicklung», schrieb die spanische Nachrichtenagentur Europa Press in ihrer Würdigung.
«Mit seinem Tod verliert Spanien nicht nur einen brillanten Wissenschaftler, sondern auch einen Visionär, der zeitlebens für eine bessere Welt eintrat», hiess es. Die renommierte Zeitung «El País» schrieb, Mayor Zaragoza sei «eine der international herausragendsten spanischen Persönlichkeiten vom Ende des vergangenen Jahrhunderts».