Hoffnung vor Gipfel in Hanoi
Der Gipfel in Hanoi zwischen Donald Trump und Kim Jong Un bietet Grund zur Hoffnung. Beide Parteien zeigen sich zu einer Annäherung bereit.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump und Kim Jong Un sind beide in Hanoi eingetroffen.
- Der Gipfel zwischen den beiden Präsidenten startet morgen mit einem kurzen Gespräch.
- Man trifft sich, um die «Denuklearisierung» Nordkoreas zu besprechen.
Kim Jong Un und Donald Trump sind in Hanoi eingetroffen. Am Mittwoch kommen beide nun zu ihrem mit Spannung erwarteten zweiten Gipfel zusammen.
Die erste Zusammenkunft der beiden ist nach Angaben des Weissen Hauses für Mittwochabend geplant. Nach einem kurzen Gespräch zur Begrüssung wollen Kim und Trump zu einem Essen zusammenkommen.
Lange Anreisen
Trump landete heute Dienstagabend nach mehr als 20 Stunden Flug in Hanoi. Nach seiner Ankunft bedankte er sich auf Twitter für den «grossartigen Empfang in Hanoi. Gewaltige Menschenmengen, und so viel Liebe!»
Just arrived in Vietnam. Thank you to all of the people for the great reception in Hanoi. Tremendous crowds, and so much love!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) February 26, 2019
Kim war schon am Morgen mit seinem gepanzerten Sonderzug eingetroffen. Für die rund 4000 Kilometer lange Zugstrecke bis zur Grenze benötigte er 66 Stunden
Acht Monate nach dem historischen Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Singapur ist die Bühne frei für den zweiten Gipfel.
Vertrauensbildende Massnahmen
Ab Mittwoch dreht sich dann alles um vertrauensbildende Massnahmen, einen möglichen Fahrplan auf dem Weg zu einer «Denuklearisierung» Nordkoreas und etwaige Gegenleistungen der USA.
Denkbar wäre, dass beide Seiten den Koreakrieg (1950-53) für beendet erklären. Es wäre allerdings nur ein erster, symbolischer Schritt auf dem Weg zu einem Friedensvertrag.
Ob sich Nordkorea tatsächlich zur bereits angebotenen Schliessung seines wichtigen Atomkomplexes verpflichtet, muss sich zeigen. Dafür verlangt Kim «korrespondierende» Gegenleistungen der USA.
Keine konkreten Zusagen zur Abrüstung
Beim Gipfel in Singapur hatte Kim seine grundsätzliche Bereitschaft zur «vollständigen Denuklearisierung» erklärt. Es gab aber keine konkreten Zusagen, bis wann Nordkorea sein Atomwaffen- und Raketenarsenal abrüsten will.
Trump stellt dem verarmten, unter strengen Sanktionen leidenden Land im Gegenzug für Abrüstung nicht näher definierte Sicherheitsgarantien und wirtschaftliche Entwicklung in Aussicht.
Zeit drängt für Trump nicht
Solange Kim auf Raketen- und Atomwaffentests verzichte, dränge die Zeit nicht. «Ich bin nicht in Eile», sagte er. «Solange es keine Tests gibt, sind wir glücklich.»
Trump betonte, die USA hätten Nordkorea bislang keine Zugeständnisse gemacht. Die Sanktionen gegen Nordkorea seien weiter in Kraft.
US-Aussenminister Mike Pompeo sprach auf Twitter von verbesserten Beziehungen, dauerhaftem Frieden und «vollständiger Denuklearisierung».
Made it to Vietnam for President @realDonaldTrump’s #HanoiSummit with the DPRK. Will be important opportunity to make progress on Singapore Summit commitments of transformed relations, building lasting peace, and complete denuclearization. pic.twitter.com/V5cJ3rWuH1
— Secretary Pompeo (@SecPompeo) February 26, 2019
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge, für Russland sei die Lösung noch aktueller als für die USA. Aussenminister Sergej Lawrow erklärte, dass eine Vereinbarung der USA mit Nordkorea auch von den betroffenen Staaten in der Region gutgeheissen werden müsse.