Hongkongs Polizei schiesst mit Pfeffermunition auf Demonstranten
Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei setzt in Hongkong Pfeffermunition gegen die Demonstranten ein.
- Diese protestieren gegen ein umstrittenes Nationalhymnen-Gesetz.
- Viele Bürger befürchten, dass durch das Gesetz die Bürgerrechte eingeschränkt werden.
Hongkongs Polizei hat mit Pfeffermunition auf Demonstranten geschossen, die vor einer Parlamentsdebatte über ein umstrittenes Nationalhymnen-Gesetz im Zentrum der chinesischen Sonderverwaltungszone demonstrierten.
Einige hundert Demonstranten hatten sich am Mittwoch im Stadtteil Central versammelt und Sprechchöre gerufen. Die Polizei löste die Demonstration mit dem Einsatz von Pfeffermunition auf, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten.
Hymne gegen Verunglimpfung schützen
Das Parlament in Hongkong debattiert am Mittwoch über ein umstrittenes Gesetz, das die chinesische Nationalhymne gegen Verunglimpfung schützen soll. Wegen der Parlamentssitzung hatten die Hongkonger Behörden mit neuen Protesten gerechnet.
Am Sonntag hatten Pläne für ein neues Sicherheitsgesetz für Hongkong zu den schwersten Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei seit Monaten geführt.
Der Nationale Volkskongress in Peking wird voraussichtlich am Donnerstag über einen Entwurf des Sicherheitsgesetzes abstimmen. Es soll «Separatismus» und «Aufruhr» in Hongkong verbieten und ist eine Reaktion auf die monatelangen Massenproteste gegen die Peking-treue Hongkonger Regierung im vergangenen Jahr.
Viele Bürger von Hongkong befürchten, dass durch das Gesetz die Bürgerrechte in der Sonderverwaltungszone massiv eingeschränkt werden sollen.