Hunderte Millionen Menschen brüten unter gefährlicher Hitze
Eine gefährliche Hitzewelle überrollt Nordindien und Pakistan. In den betroffenen Regionen könnte am Wochenende gar die 50-Grad-Marke geknackt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Pakistan und Nordindien steigen die Temperaturen vielerorts auf über 45 Grad.
- Aufgrund der zusätzlich hohen Luftfeuchtigkeit stossen Menschen an ihre Anpassungsgrenzen.
- Laut der WMO werde die Hitzewelle voraussichtlich Rekorde brechen.
Hunderte Millionen Menschen brüten in Nordindien und Pakistan unter einer für April beispiellosen Hitze. Die Temperaturen betrugen vielerorts bereits mehr als 45 Grad und könnten am Wochenende die Marke von 50 Grad überschreiten, wie eine Sprecherin der Weltwetterorganisation (WMO) am Freitag in Genf sagte.
Erst Anfang der kommenden Woche sei ein Abflauen in Sicht. Solche Temperaturen seien zu dieser Jahreszeit in Teilen der betroffenen Region noch nie da gewesen, sagte Klimaforscher Erich Fischer aus Zürich dem Schweizer Sender SRF. Die Hitzewelle werde voraussichtlich Rekorde brechen.
Gekoppelt mit der hohen Luftfeuchtigkeit herrschten dort teilweise Zustände, bei denen die Menschen an ihre Anpassungsgrenzen stiessen, sagte Fischer. Es handele sich um eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt, wo rund zehn Prozent der Weltbevölkerung leben. Die Menschen lebten eng beieinander, die Luftverschmutzung sei gross, die Nächte heiss. Viele Menschen hätten keine Möglichkeit, sich abzukühlen. Wenn solche Hitzewellen länger anhalten, könnten Menschen ohne Zuflucht in klimatisierte Räume dort bald nicht mehr leben.
Extremwetterereignisse heute fünfmal häufiger
Ob diese Hitzewelle direkt auf den Klimawandel zurückzuführen ist, sei noch schwer zu sagen, sagte die Sprecherin der WMO. Solche Ereignisse stimmten aber mit den Prognosen der Klimaforscher überein, dass der Klimawandel in Südasien häufigere und intensivere Extremwetterereignisse begünstigt.
«Der im vergangenen Jahr publizierte Weltklimabericht zeigt, dass Ereignisse, wie wir sie früher nur alle 50 Jahre erwartet haben, heute schon fünfmal häufiger auftreten», sagte Fischer.