Hunderte Studenten fordern in Bangkok Demokratie und stürmen Uni-Gelände
In Bangkok ist es zu Protesten gekommen. Mehrere hundert Studenten fordern Meinungsfreiheit und Demokratie in Thailand.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag haben sich hunderte Studenten zu einem Regierungsprotest versammelt.
- Die Demokratiebewegung hat sich von den Protesten in Hongkong inspirieren lassen.
- «Nieder mit der Diktatur. Es lebe die Demokratie», riefen die Studenten.
Zum Auftakt der vermutlich grössten Protestaktion gegen die Regierung von Ex-Armeechef Prayut Chan-O-Cha in Thailand haben mehrere hundert Studenten Meinungsfreiheit und Demokratie gefordert.
Sie versammelten sich am Samstag in der Hauptstadt Bangkok vor dem abgesperrten Gelände der Thammasat-Universität und forderten Einlass. «Nieder mit der Diktatur. Es lebe die Demokratie», riefen die Studenten - und brachen schliesslich gewaltsam die Tore auf, um auf das Gelände zu strömen.
Mehrere Zehntausend Teilnehmer erwartet
Die Demonstranten wollten später zu einer Grosskundgebung zum historischen Sanam-Luang-Gelände direkt gegenüber vom Königspalast ziehen. Dabei werden mehrere zehntausend Teilnehmer erwartet, was die bisher grösste Demonstration gegen die Regierung Prayut wäre.
Die seit mehreren Wochen demonstrierenden Aktivisten fordern unter anderem eine Beschneidung der Rolle des Königshauses, dem in Thailand alles untergeordnet ist.
Von Hongkong inspiriert
Die teils von der Hongkonger Protestbewegung inspirierten Demonstranten wollen neben dem Rücktritt der Regierung unter anderem die Abschaffung eines umstrittenen Gesetzes zum Schutz der Monarchie.
Dieses sieht drakonische Strafen für Kritik am Königshaus vor und wird nach Ansicht von Kritikern von den Behörden oft genutzt, um Regierungsgegner mundtot zu machen. Viele Demonstranten fordern zudem eine öffentliche Debatte über die Rolle der von der Armee unterstützten Monarchie.
Thailand blickt auf eine konfliktreiche jüngere Geschichte zurück: In den vergangenen zwölf Jahren gab es mehr als ein Dutzend Militärputsche. Der letzte Putsch erfolgte 2014, danach herrschten jahrelang die Militärs. Aus einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl ging dann im vergangenen Jahr Ex-Armeechef Prayut als Sieger hervor.