Trotz Öffnung für Touristen schrecken Thailand-Reisen Schweizer ab
Thailand will ab Oktober wieder Touristen ins Land lassen, jedoch nur Langzeit-Urlauber. Deswegen bleiben Schweizer Reisende vorerst fern.
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit März sollen Touristen ab Oktober Thailand wieder bereisen dürfen.
- Dies soll jedoch ausschliesslich für Langzeit-Urlauber (mindestens 90 Tage) gelten.
- Schweizer Reisebüros rechnen deswegen nicht mit einer erhöhten Nachfrage.
Im Kampf gegen das Coronavirus hat sich Thailand bisher sehr gut geschlagen. Laut der Johns Hopkins Universität verzeichnete das Land mit rund 70 Millionen Einwohnern bisher lediglich knapp 3500 Corona-Infektionen. Rund 60 Personen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Grund dafür sind äusserst strikte Massnahmen. Die für die Wirtschaft des asiatischen Landes so wichtige Tourismusindustrie liegt hingegen komplett am Boden. Seit März dürfen nämlich keine Touristen mehr nach Thailand reisen.
Das soll sich jetzt ändern: Die Regierung will ab Oktober offenbar wieder Reisende ins Land lassen. Allerdings nur Langzeit-Urlauber, die demnächst ein entsprechendes Visum beantragen können. Dieses soll für 90 Tage gültig sein, was zugleich der Mindest-Aufenthaltsdauer entsprechen soll.
Zudem müssen die Einreisenden zwei Wochen vor Ort in staatlicher Quarantäne verbringen, bevor sie ihre Ferien starten können. Noch ist es nicht offiziell, aber das Kabinett hat dem Plan zugestimmt. Genauere Details sollen folgen. Ziel sei es, bis zu 1200 Besucher pro Monat in dem beliebten Urlaubsland zu begrüssen.
Tiefe Nachfragen für Thailand-Reisen bei Reisebüros
Gerade bei der Schweizer Bevölkerung ist Thailand einer der beliebtesten Destinationen in den Wintermonaten, wie Kuoni, Tui und Hotelplan auf Anfrage von Nau.ch bestätigen. Jährlich besuchen rund 200'000 Schweizer das Ferienparadies.
Die Nachfragen für Reisen nach Thailand sind gemäss Schweizer Reisebüros derzeit tief: «Wie auch für Thailand ist die Nachfrage für den gesamten südostasiatischen Raum tief. Dies hängt damit zusammen, dass es aufgrund der Einreisesperren aktuell kaum möglich ist, die Länder zu bereisen», erklärt Bianca Gähweiler, Mediensprecherin von Hotelplan.
Gemäss Markus Flick, Mediensprecher von Kuoni, haben die Kunden bisher grundsätzlich ihr Interesse an einer Asien-Reise in den bevorstehenden Wintermonaten bekundet. Doch: «Aufgrund des bisher unklaren Wiederöffnungs-Zeitplans vieler Länder und auch auf unsere Empfehlung hin haben sie den Zeitpunkt der Buchung hinausgezögert.»
«14-tägige Quarantäne unzumutbar»
In Bezug auf Thailand dürfte sich dies aber auch durch die Ankündigung, wieder Langzeit-Urlauber zuzulassen, nicht ändern. «Eine 14-tägige Quarantäne ist für unsere Kunden unzumutbar», sagt Bianca Schmidt, Mediensprecherin von Tui. «Die meisten Gäste verreisen 10 bis 14 Tage nach Thailand.» Nur sehr wenige würden dort überwintern.
Deswegen erwartet auch Hotelplan keinen grossen Anstieg der Nachfrage. «Langzeit-Urlauber buchen den Flug und die Unterkunft in der Regel nicht bei einem Reiseveranstalter, sondern individuell», so Schmidt.
Gemäss Gähweiler brauche es für eine wirkliche Nachfrage andere Bestimmungen. Dem stimmt auch Kuoni zu: «Sobald die Voraussetzungen gegeben sind, dass auch Kurzzeit-Reisende vor Ort ein unbeschwertes und erholsames Ferienerlebnis geniessen können, rechnen wir für Asien mit einem starken Nachfrageanstieg. »