Klimastreik lockt weltweit Hunderttausende Menschen auf die Strasse
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Freitag finden auf der ganzen Welt Klimastreiks statt.
- Hunderttausende Menschen folgen dabei dem Aufruf der Klima-Aktivistin Greta Thunberg.
Rund um den Globus sind am Freitag hunderttausende Menschen dem Aufruf zu einem weltweiten Klimastreik gefolgt.
Während der Klimastreik in der Schweiz bisher eher zahm verläuft, geht es international so richtig zur Sache. So nahm die Polizei in London mehrere Demonstranten wegen Missachtung der Auflagen fest. Dies berichtet die «DailyMail».
In ganz Grossbritannien gingen Hunderttausende auf die Strassen. In Deutschland drangen die Demonstranten sogar in die Frankfurter Pauluskriche ein. Sie hielten ein Banner hoch und sangen ein Protestlied, wie die «Bild» berichtet.
«Benutzt weniger Papier»
Auf Protestschildern hatten die vor allem jungen englischen Demonstranten jeweils ihre eigene Botschaft im Kampf gegen die Erderwärmung: «Benutzt weniger Papier», hatte beispielsweise eine Jugendliche auf einem winzigen Schild geschrieben. «Du wirst an Altersschwäche sterben, aber ich am Klimawandel», stand auf einem anderen Schild.
Auch in Brüssel gingen viele Menschen fürs Klima auf die Strasse.
In Australien, Asien, Afrika und Europa gingen Schüler, Studenten und Unterstützer auf die Strasse. Sie fordern eine stärkere Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel.
In Deutschland folgten hunderttausende Menschen dem Aufruf der Kampagne Friday for Future.
Klimastreiks in fast 160 Ländern
Der Startschuss für den weltweiten Klimastreik fiel bei Tagesanbruch an der Datumsgrenze im Pazifik. Auf den vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Inseln Vanuatu, den Salomonen und Kiribati sangen Kinder «Wir sinken nicht, wir kämpfen».
In Australien traten mehr als 300.000 Kinder, Eltern und Unterstützer in den Klimastreik. In zahlreichen Städten gab es Demonstrationen.
«Wir sind hier, um eine Botschaft an die Politiker zu senden. Und ihnen zu zeigen, dass es uns wirklich wichtig ist». Dies sagte der 16-jährige Will Connor in Sydney. «Sonst werden wir keine Zukunft haben.»
«Wir sind die Zukunft und wir verdienen Besseres», sagte die zwölf Jahre alte Lilly Satidtanasarn in Bangkok. Sie gilt wegen ihrer Kampagne gegen Plastiktüten als «Thailands Greta». Die Erwachsenen «reden nur darüber, aber sie tun nichts», kritisierte sie. «Wir wollen keine Entschuldigungen.»
Auch auf den Philippinen demonstrierten tausende Menschen. Nach Angaben von Experten sind die Philippinen besonders vom steigenden Meeresspiegel und von immer stärkeren Sütrmen bedroht. «Es gibt viele Menschen hier, die die Auswirkungen des Klimawandels schon spüren können, zum Beispiel mit Taifunen». Dies sagte Yanna Palo, 23 Jahre alt, bei einer Demonstration in der Hauptstadt Manila.
Greta protestiert in New York
Protestaktionen von Klimaschützern gab es auch in Hongkong. Dort hat es in den vergangenen Monaten immer wieder Demonstrationen der Demokratiebewegung gegeben. Auf dem afrikanischen Kontinent schlossen sich Aktivisten in Kenias Hauptstadt Nairobi dem Klimastreik an. In Uganda versammelten sich hunderte Schulkinder am Stadtrand von Kampala, um von der Regierung mehr Engagement im Klimaschutz zu fordern.
Eine der grössten Kundgebungen sollte in New York stattfinden. Am Montag werden dort zahlreiche Staats- und Regierungschefs zu einem Klimagipfel der UNO erwartet. 1,1 Millionen Schüler von 1800 New Yorker Schulen wurde erlaubt, für die Teilnahme an der Demonstration dem Unterricht fernzubleiben. An der Kundgebung in New York wird auch Thunberg teilnehmen, die prominenteste Figur der Klima-Bewegung.