Im Kongo wird die Corona-Ausgangssperre zum Überlebenskampf
Auch im Kongo haben die Behörden den Notstand ausgerufen. #StayAtHome wird in dem afrikanischen Land jedoch schnell zur Überlebensfrage.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch im Kongo sind Menschen dazu aufgefordert wegen Corona zu Hause zu bleiben.
- In dem afrikanischen Land heisst das jedoch: Keine Arbeit, kein Geld, nichts zu essen.
- In weiten Teilen wird der Kampf gegen das Coronavirus zum Kampf gegen Windmühlen werden.
In der Demokratischen Republik Kongo hat sich das Coronavirus bisher noch nicht so stark ausgebreitet wie in Europa: Gerade 98 Fälle wurden in dem riesigen Land festgestellt. Dennoch rief die Regierung vor wenigen Tagen den Notstand aus.
Es gilt gleich wie in Europa und dem Rest der Welt: #StayAtHome. Das Problem? Laut der «Zeit» verdienen sich viele ihren Lebensunterhalt mit Kleinhandel oder als Tagelöhner.
Deshalb gibt es keine Arbeit, kein Geld, nichts zu essen. Das Coronavirus wird deshalb zu einer Überlebensfrage, noch bevor die ersten Patienten auf einer Intensivstation liegen.
Das Land wird zudem auch sonst schon von unzähligen Krankheiten heimgesucht: Im Kongo kann man sich Gelbfieber, Polio, Typhus, Tuberkulose oder Malaria einfangen. Zudem brach in einigen Regionen im Jahr 2018 auch noch Ebola aus.
Der Ostkongo ist ausserdem seit mehr als 20 Jahren Schauplatz bewaffneter Konflikte. Das Vertrauen der Bevölkerung in Staat, UN oder internationale Hilfsorganisationen tendiert laut Andrea Böhm von der «Zeit» gegen Null.
Das Coronavirus wird deshalb auch im Kongo, wie in weiten Teilen Afrikas, zum Kampf gegen Windmühlen. Home-Office, Social Distancing und gute Hygiene, was in anderen Ländern gepredigt wird, ist an vielen Orten kaum möglich.
Im Alltag ist für viele Menschen schon nur der Zugang zu fliessendem Wasser nach wie vor ein mühseliges Unterfangen. Ein regelmässiges Händewaschen wird da illusorisch.